Menschen neigen dazu, vieles für neu und innovativ zu halten, was eigentlich altbekannt ist. Bei anderen Entwicklungen fällt es wiederum vielleicht gar nicht auf, dass es sich um echte Neuerungen handelt. Das kommt daher, dass der Mensch Teil des Geschehens ist und ihm in dieser komplexen Welt die Distanz und der Überblick fehlen. Umso verdienstvoller ist der Versuch von Autor Andreas Rödder, bekannte und neue Probleme und Dynamiken systematisch einzuordnen. Sein Buch sorgt für Gelassenheit und bietet Lösungsansätze, denn wer die Geschichte kennt, kann die Gegenwart besser verstehen.
Der historische Blick auf die Gegenwart hilft, das Neue vom nur scheinbar Neuen zu unterscheiden.
Es ist schwierig, aktuelle Entwicklungen, Ereignisse und Krisen historisch einzuordnen. Die Gegenwart erscheint vielen Menschen zusammenhanglos und verwirrend. Und da sie mitten in den Geschehnissen stecken, fehlt ihnen der zeitliche und emotionale Abstand, den sie brauchen, um übergeordnete Muster zu erkennen.
Sozialwissenschaftler analysieren aktuelle Geschehnisse. Sie schauen vor allem auf die Gegenwart, die erst einmal erfasst und aufgearbeitet werden muss. Historiker können andersherum Konflikte, Krisen und andere Phänomene in ihrer Entstehungsgeschichte einordnen und rückblickend rote Fäden sichtbar machen. Wo Sozialwissenschaftlicher daher mitunter vorschnell „welthistorische Brüche“ diagnostizieren, hilft der historische Blick, das wirklich Neue vom nur scheinbar Neuen zu unterscheiden.
In digitalen Technologien fließen die jahrtausendealte Geschichte der Signalübertragung und der Rechenmaschinen zusammen.
Die Übertragung von Signalen über größere Entfernungen war schon in der Antike mittels Rauch- und Feuerzeichen möglich. Über die optische...
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