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Afrika wird armregiert
Buch

Afrika wird armregiert

oder Wie man Afrika wirklich helfen kann

dtv, 2018
Erstausgabe: 2009 Mehr

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Augenöffner
  • Meinungsstark

Rezension

Deutschland sieht seine Entwicklungshilfe für Afrika viel zu positiv. Aus Sicht der Afrikaner stellt sich das Treiben der Helfer und Geldgeber ganz anders dar: Es stützt korrupte Herrscher und verhindert Fortschritt. Volker Seitz schildert die negativen Folgen der Entwicklungshilfe mit nachvollziehbarer Empörung. Nach vielen Jahren als Diplomat in Afrika weiß er, wovon er spricht, wenn er etwa die Diskrepanz zwischen dem moralischen Anspruch der Entwicklungshilfebranche und ihrem faktischen Versagen konstatiert. Wer Afrika wirklich helfen will, sollte dieses Buch lesen.

Zusammenfassung

Jahrzehnte der Entwicklungshilfe für Afrika haben fast nichts bewirkt.

Der Mehrheit der Afrikaner geht es heute schlechter als vor der Unabhängigkeit ihrer Länder. Weil ihnen eine Perspektive fehlt, verlassen viele ihre Heimat. Dabei leisten die Industrieländer seit Jahrzehnten eifrig Entwicklungshilfe und erlassen Schulden. Den afrikanischen Regierungen fehlt es aber nicht an Geld, sondern an gutem Willen: Kamerun etwa verwendete nur ein Drittel der dank Schuldenerlass frei gewordenen Summe zugunsten der armen Bevölkerung. Laut einem Ökonomen aus Ghana ist seit 1960 eine Geldsumme, die dem Sechsfachen des Marshallplans nach dem Zweiten Weltkrieg entspricht, nutzlos geflossen. Tansania etwa hat nicht nur alles, was es zur Entwicklung braucht; es fehlt gleichzeitig alles, was anderswo als Entwicklungshemmung gilt: Weder regiert ein Despot, noch gibt es Stammeskriege, Naturkatastrophen oder korruptionsträchtige Rohstoffe. Dennoch gehört Tansania zu den zehn ärmsten Ländern der Welt.

Afrika wird von einheimischen korrupten, verantwortungslosen Eliten ausgebeutet.

Viele Regierungen und Verwaltungsbeamte in Afrika sind korrupt...

Über den Autor

Volker Seitz war von 1965 bis 2008 im diplomatischen Dienst der Bundesrepublik Deutschland, darunter 17 Jahre in Afrika, zuletzt als Leiter der Botschaft in Kamerun.


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