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Als ich im Sterben lag
Buch

Als ich im Sterben lag

New York, 1930
Diese Ausgabe: Rowohlt, 2014 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Stream of Consciousness
  • Modernismus

Worum es geht

Eine schrecklich sture Familie

In nur sechs Wochen, und ohne im Nachhinein auch nur ein einziges Wort daran zu verändern, schrieb William Faulkner Als ich im Sterben lag, während seiner Nachtschichten als Aufseher in einem Heizwerk. Die tragikomische Odyssee einer armen Farmerfamilie, die sich aufmacht, den letzten Wunsch der verstorbenen Mutter zu erfüllen, gehört zu den Höhepunkten der amerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts. Als einer der ersten Autoren setzte Faulkner konsequent auf die Techniken des inneren Monologs und des Stream of Consciousness, um den Lesern die Welt aus der Perspektive seiner Figuren zu zeigen. Dabei löst sich das feste, objektive Gefüge der Welt zwangsläufig auf. Denn in Faulkners Figurenkosmos sieht und versteht jeder die Welt auf eine ganz eigene Art und Weise. Was die Mitglieder der Bundren-Familie jedoch eint, ist ihre ungeheure Zielstrebigkeit und Beharrlichkeit: Die verstorbene Mutter soll, ihrem Wunsch gemäß, in ihrer Heimatstadt beerdigt werden. Davon kann die Bundrens nichts abhalten – weder Flut noch Feuer.

Zusammenfassung

Addie Bundrens letzter Tag

Addie Bundren liegt sterbenskrank im Bett. Ihr Kopf ist durch ein Kissen etwas erhöht, sodass sie durch das Fenster ihren ältesten Sohn Cash dabei beobachten kann, wie er Bretter für ihren Sarg zurechtsägt. Darl, Addies zweitältester Sohn, bewundert die Präzision und den Eifer, die Cash dabei an den Tag legt. An Addies Seite steht Dewey Dell, Addies Tochter, und fächelt ihr Luft zu.

Addies Ehemann Anse sitzt unterdessen auf der Veranda mit Vernon Tull und klemmt sich einen Priem Kautabak hinter die Unterlippe seines zahnlosen Munds. Darl stößt zu den beiden Männern hinzu – und etwas später auch Jewel, Addies drittältester Sohn. Die vier Männer bereden, ob Darl und Jewel eine Fuhre Holz für Vernon ausliefern sollen, wofür Vernon ihnen 3 Dollar anbietet. Anse hat deswegen Bedenken, weil er befürchtet, dass Addie in Abwesenheit ihrer Söhne sterben könnte. Außerdem hat er Addie versprochen, sie nach ihrem Tod sofort nach Jefferson zu bringen, wo Addies Familie herstammt und wo...

Über den Autor

William Faulkner (ursprünglich: Falkner) stammt aus einer der aristokratisch geprägten Gutsherrenfamilien des amerikanischen Südens. Er wird am 25. September 1897 in New Albany, Mississippi, geboren. Sein Urgroßvater väterlicherseits hat eine gewisse historische Rolle in Mississippi als Konföderierten-Offizier im amerikanischen Bürgerkrieg gespielt sowie als Stadtgründer, Initiator einer Eisenbahnlinie und als Verfasser mehrerer Romane. William Faulkner selbst beendet ein Literaturstudium ohne Abschluss und meldet sich im Ersten Weltkrieg als Pilot bei der kanadischen Luftwaffe, ohne jedoch zum Kriegseinsatz zu kommen. In den 1920er-Jahren arbeitet er in verschiedenen Berufen, schreibt und veröffentlicht erste Arbeiten (Gedichte und einen Kriegsroman). 1929 gelingt ihm der erste Bucherfolg: Sartoris ist ein Familienroman über den alten Süden vor dem Hintergrund der verfallenden Südstaatengesellschaft, behandelt also ein ähnliches Thema wie Schall und Wahn (The Sound and the Fury), das im selben Jahr erscheint. Von 1932 an bis in die 1950er-Jahre arbeitet Faulkner in Hollywood als Drehbuchautor für alle großen Studios; unter anderem stammen die Skripte für zwei berühmte Filme unter der Regie von Howard Hawks aus seiner Feder: Tote schlafen fest (The Big Sleep, 1946) nach Raymond Chandler sowie Haben und Nichthaben (To Have and Have Not, 1944) nach Ernest Hemingway. Faulkner heiratet zweimal, hat mehrere Geliebte und ist beinahe zeitlebens berühmt für seinen übermäßigen Alkoholkonsum. 1949 wird ihm der Literaturnobelpreis verliehen. Faulkner weigert sich zunächst, nach Stockholm zu reisen, aber das amerikanische Außenministerium und seine Familie überreden ihn schließlich mit dem Argument, es wäre eine Schande für Amerika, wenn er es nicht täte. In den 1950er-Jahren arbeitet Faulkner auch als Dozent an Universitäten, vor allem in Charlottesville, Virginia, und wird mit Ehren überhäuft. Zweimal erhält er den Pulitzerpreis (1955 und 1963). 1962 übersteht er noch zwei Reitunfälle, stirbt aber am 6. Juli desselben Jahres an einem Herzschlag.


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