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Am grünen Rand der Welt
Buch

Am grünen Rand der Welt

London, 1874
Diese Ausgabe: dtv, 2015 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Liebesroman
  • Viktorianische Ära

Worum es geht

Der erste Wessex-Roman

Am grünen Rand der Welt war Thomas Hardys großer Durchbruch und ist bis heute eines seiner bekanntesten Werke. Der Roman ist der Auftakt zu Hardys Serie von Wessex-Lokalromanen – und mit seinem Happy End der positivste dieser Reihe. Erzählt wird die Geschichte der Bathsheba Everdene, die als von drei Männern umworbene Farmbesitzerin im viktorianischen England versucht, Unabhängigkeit zu erlangen. Die Haltung des Buches schwankt zwischen Bestätigung und Kritik der viktorianischen Moral mit ihren Rollenvorschriften für Frauen und Männer. Dementsprechend zwiespältig wurde das Buch von Kritik und Publikum aufgenommen. Bathsheba etwa rebelliert einerseits gegen die sexuelle und ökonomische Unterordnung der Frau, reproduziert sie aber andererseits in ihrem masochistischen Festhalten an ihrer unglücklichen Ehe oder in ihrer Abhängigkeit vom Gerede der Öffentlichkeit. Ihr feministischer Kampf für eine selbstbestimmte und authentische Weiblichkeit ist nach wie vor aktuell und von Thomas Hardy in eine stimmungsvolle und abwechslungsreiche Geschichte umgesetzt worden.

Zusammenfassung

Enttäuschte Liebe

Die ersten Begegnungen zwischen dem groß gewachsenen Farmer Gabriel Oak und der schönen dunkelhaarigen Magd Bathsheba Everdene verlaufen kühl. Obwohl er ihr wiederholt hilft, benimmt sich die selbstbewusste junge Frau ihm gegenüber hochmütig und eitel. Aber so schnell lässt sich sein sonniges Gemüt von ihrem abweisenden Verhalten nicht beirren. Er hat sich sofort in sie verliebt und hält bald um ihre Hand an. Doch die stolze Bathsheba denkt gar nicht daran, sich so jung bereits an einen Mann zu binden. Der selbstständige Farmer Oak, Besitzer von 200 Schafen, wäre zwar eine gute Partie. Doch ihre Unabhängigkeit ist ihr wichtiger. Als wäre diese Zurückweisung nicht schon bitter genug, verliert Gabriel kurz darauf auch noch seine Lebensgrundlage: Ein junger, noch unerfahrener Schäferhund treibt die Schafe irrtümlich in einen Kalkbruch, wo die Tiere elendig zugrunde gehen. Nachdem Gabriel einige Monate arbeitssuchend durch die Lande gezogen ist, wird er eines Abends zufällig Zeuge, wie sich auf einem Heuplatz ein Feuer ausbreitet. Obwohl auch andere den Brand bemerken, reagiert Gabriel als Einziger geistesgegenwärtig genug...

Über den Autor

Thomas Hardy wird am 2. Juni 1840 als Sohn eines Baumeisters in der südenglischen Grafschaft Dorset geboren. Er geht nach der Architektenlehre nach London und eignet sich neben seiner Arbeit als Kirchenrestaurator eine breite philosophische und literarische Bildung an. Aus gesundheitlichen Gründen kehrt er 1867 nach Dorset zurück. 1871 erscheint sein erster Roman, Desperate Remedies, 1872 sein zweiter, Die Liebe der Fancy Day (Under the Greenwood Tree). 1874 wird der erste seiner berühmten Wessex-Romane als Fortsetzungsroman in einem Magazin publiziert: Am grünen Rand der Welt (Far from the Madding Crowd). Im selben Jahr heiratet Hardy Emma Gifford. Das Paar zieht 1878 nach London, wo Hardy bald als bedeutender Schriftsteller gilt. In rascher Reihenfolge erscheinen bis in die 1890er-Jahre zahlreiche Romane und Kurzgeschichten, die häufig in seiner heimatlichen, ländlichen Umgebung angesiedelt sind. Nachdem sowohl Tess (Tess of the d’Urbervilles, 1891) und stärker noch der autobiografisch geprägte Roman Herzen in Aufruhr (Jude the Obscure, 1895) für einen Sturm der Entrüstung sorgen, widmet sich Hardy fortan ausschließlich der Lyrik, die er ohnehin für eine höhere Form der Literatur hält. Nach dem Tod seiner ersten Frau 1912 heiratet Hardy 1914 Florence Dugdale, eine Lehrerin und Kinderbuchautorin. 1913 erhält er die Ehrendoktorwürde der Universitäten Cambridge und Oxford. Als er am 11. Januar 1928 stirbt, hinterlässt er ein umfangreiches Werk, darunter 14 Romane, viele Kurzgeschichten und fast 1000 Gedichte. Sein Grab befindet sich in der Westminster Abbey; nur sein Herz wurde in seiner Heimat Dorset beigesetzt.


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