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Anfänge
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Anfänge

Eine neue Geschichte der Menschheit

David Wengrow und David Graeber
Klett-Cotta, 2022
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Bewertung der Redaktion

10

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Wissenschaftsbasiert
  • Augenöffner

Rezension

Sesshaftigkeit und Landwirtschaft entwickelten sich keineswegs gleichzeitig. Große Städte florierten lange ohne lenkende Zentralgewalt. Völker wollten vor allem anders sein als ihre Nachbarn. Unsere Vorgeschichte ist viel spannender als bislang gedacht. Die Autoren revidieren gängige Annahmen und Mythen, indem sie neueste Erkenntnisse der Anthropologie und Archäologie zusammenführen. Damit eröffnen sie völlig neue Handlungsmöglichkeiten und Gestaltungsspielräume für unsere Zukunft.

Zusammenfassung

Unsere gängigen Vorstellungen über die Natur des Menschen sind falsch.

Auf die Frage, ob der Mensch von Natur aus gut oder böse sei, haben sich bereits vor Jahrhunderten zwei Narrative herausgebildet, die noch heute weitgehend unverändert einander gegenüberstehen und das politische Denken prägen:

  • Jean-Jacques Rousseau schrieb 1754 in einer Abhandlung, dass Menschen früher als Jäger und Sammler in einem Zustand der Unschuld in kleinen, hierarchiefreien Gruppen gelebt hätten. Dieser glückliche Zustand habe mit der Entstehung erster Städte vor etwa 20 000 bis 10 000 Jahren ein Ende gefunden.
  • Thomas Hobbes veröffentlichte 1651 sein Buch Leviathan. Darin charakterisierte er die Menschen als Egoisten, die einander im Urzustand bekämpfen würden. Diese barbarischen Verhältnisse könnten nur starke Institutionen wie der Staat abmildern.

Diese Darstellungen sind beide falsch. In den letzten Jahrzehnten haben Anthropologie, Archäologie und weitere Disziplinen viele Belege gesammelt, die eine andere vielfältige und hochinteressante Entwicklung menschlicher Gesellschaften nahelegen.

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Über die Autoren

David Graeber lehrte Anthropologie an der London School of Economics. David Wengrow lehrt Vergleichende Archäologie an der Universität London und forschte in Afrika und dem Mittleren Osten.

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