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Attische Nächte
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Attische Nächte

Rom, 2. Jahrhundert n. Chr,
Diese Ausgabe: Reclam, 2018 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Lehrgedicht
  • Römische Antike

Worum es geht

Ein Archiv der Antike

Über die Person des Aulus Gellius ist nur wenig bekannt. Dafür eröffnen seine Attischen Nächte, das einzige Werk, das er der Nachwelt hinterlassen hat, einen unschätzbar reichen und tiefen Einblick in die Welt der Spätantike. Die Attischen Nächte sind nicht weniger als eine Enzyklopädie des antiken Wissens. Verfasst in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts n. Chr., versammeln sie Abstracts, die Gellius in langen Winternächten über eine Unmenge griechischer und lateinischer Quellen angelegt hat, und die alles enthalten, was der gebildete Römer zu seiner Zeit wissen musste, von Grammatik und Philosophie über Recht und Geschichte bis hin zu Medizin und Astrologie. Die Attischen Nächte sind Knigge und Wikipedia zugleich, enthalten Wissenswertes aus allen Sparten der Kultur, geben Tipps zum richtigen Verhalten in Gesellschaft und unterweisen den Leser in der richtigen Aussprache und Anwendung von Wörtern und Redeweisen. Fantastische Erzählungen und witzige Anekdoten peppen diese geballte Ladung Bildung immer wieder auf. Ein informatives, kurioses und unterhaltsames Archiv der antiken Kultur.

Zusammenfassung

Römische Kultur

Die beiden Historiker Timaios und M. Varro berichten, dass der Name „Italien“ ursprünglich vom griechischen „italoi“ abstammte, was so viel bedeutet wie „Rinder“ – von denen es in alten Zeiten in Italien sehr viele gab. Rinder waren auch eine der ältesten Formen des Bußgeldes. Da sie so zahlreich waren, betrug die Höchststrafe 30 Rinder, während sie bei Schafen nur in zwei Stück bestand. Die Strafen in jener Zeit waren sehr streng. So durften Männer, die ihre Frauen auf frischer Tat beim Ehebruch ertappten, diese ohne Gerichtsurteil sofort und eigenhändig töten. Auch war es Frauen im alten Rom verboten, Wein zu konsumieren. Der Mann küsste deshalb seine Frau, um zu riechen, ob sie Wein getrunken hatte, und durfte sie eigenhändig züchtigen, falls sie gesündigt hatte. Römer, die ihren Acker oder ihr Pferd vernachlässigten, konnten ihres gesellschaftlichen Standes beraubt werden. Auch anstößige Äußerungen, etwa Lästerungen des römischen Volkes, konnten mit empfindlichen Geldstrafen geahndet werden. Und wer vor Gericht gähnte, lief Gefahr, mit der Prügelstrafe bedacht zu werden.

Frauen sollten Tuniken tragen, ...

Über den Autor

Über das Leben des Aulus Gellius, der seit dem Mittelalter auch oft Agellius genannt wird, ist nur wenig bekannt und historisch gesichert. Sämtliche Informationen über sein Leben entstammen seinem eigenen Werk und sind deshalb nicht restlos aufzuklären. Folgendes ist in der Forschung allgemein anerkannt: Gellius kommt wahrscheinlich 130 n. Chr. auf die Welt und verbringt den Großteil seines Lebens in Rom. Möglicherweise ist der Geburtsort aber nicht Rom, sondern Nordafrika. Er stammt aus einer vornehmen Familie und genießt eine sehr gute Ausbildung. Außerdem unternimmt er viele Bildungsreisen und kauft kostspielige Lehrbücher. Aulus spricht Griechisch genauso fließend wie Latein, er studiert bei Sulpicius Apollinaris Grammatik, bei Marcus Cornelius Fronto sowie Titus Castricius Rhetorik und bei Skeptiker Favorinus Philosophie – allesamt Gelehrte, die bei Kaiser Hadrian in hoher Gunst stehen. Etwa von 165 bis 167 hält sich Gellius zum Studium der Rhetorik und Philosophie in Athen auf. Er lernt in der Schule des Platonikers Taurus und beim kynischen Philosophen Peregrinus Proteus. In Athen macht er die Bekanntschaft des wohlhabenden Gelehrten und Redners Herodes Atticus, der später zum Lehrer Marc Aurels wird. In Athen entsteht Gellius’ einziges überliefertes Werk Attische Nächte (Noctes Atticae) – eine 20-bändige Notizensammlung, die das umfassende Wissen Gellius’ dokumentiert. Nach seiner Rückkehr nach Rom erhält Gellius ein Richteramt, das er äußerst gewissenhaft wahrnimmt. Er widmet sich sein gesamtes Leben lang dem intensiven Studium der Wissenschaften und dem intellektuellen Austausch mit Zeitgenossen. Wahrscheinlich stirbt er um 180 in Rom.


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