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Aufbrechen!
Buch

Aufbrechen!

Warum wir eine Exzellenzgesellschaft werden müssen

Eichborn, 2010 Mehr


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

An Wagemut und Originalität fehlt es Gunter Dueck nicht: „Die Dienstleistungsgesellschaft zerfällt“, sagt er, „darum müssen alle studieren“. Statt seine Thesen an eine Kirchentür zu nageln, publiziert er sie in schöner Regelmäßigkeit in einem neuen Buch. Allerdings weiß man bei ihm nie so recht, ob er gerade bitterböse Satire oder hellsichtige Zukunftsschau betreibt. Aufbrechen! ist beides und obendrein noch ein politisches Plädoyer für ein neues Menschenbild. Duecks Credo: Weg von der Zuckerbrot-und-Peitsche-Mentalität, weg vom Auf-Teufel-komm-raus-Gesundschrumpfen, hin zur Förderung von Toleranz, Lernbereitschaft und Zuversicht, die der IBM-Cheftechnologe am liebsten gleich im Grundgesetz verankern würde. In einem Vortrag erklärte Dueck einmal, dass jeder Wissenschaftler irgendwann in seiner Karriere mit seinen Thesen Recht hätte, weil sich die äußeren Umstände in regelmäßigen Zyklen ändern würden. Da kann man nur hoffen, dass es Dueck genauso geht, vor allem was sein positives Menschenbild betrifft. In anderen Dingen kann man mit ihm getrost uneins sein, anregend ist die Lektüre allemal, meint getAbstract, besonders für Manager, Politiker und Sozialwissenschaftler.

Zusammenfassung

Das Ende der Dienstleistungsgesellschaft

Finden Sie es nicht seltsam, dass immer noch Autos aus den Werkshallen von Mercedes, Audi, VW oder Opel fahren, obwohl dort ständig Mitarbeiter entlassen werden? Unsere Arbeitswelt wird von Erdbeben erschüttert, unserer Dienstleistungsgesellschaft stehen radikale Veränderungen bevor. Zukünftig werden Dienstleistungen das gleiche Schicksal erleiden wie die industrielle Produktion Jahrzehnte zuvor: Sie werden automatisiert. Diese Automatisierung wird den Dienstleistungssektor spalten: in gering vergütete Routineaufgaben und in Spezialistenjobs mit hoher Gewinnspanne. Internet und Computertechnologie werden die Dienstleistungsbranche total umkrempeln – noch stärker, als sie das bereits getan haben. In puncto Innovationskraft sind sie vergleichbar mit der Eisenbahn: Mit dem Verlegen der Schienen wurde der Westen der USA erschlossen. Oder mit der Autobahn: Sie sorgte, zusammen mit dem PKW, für grenzenlose Mobilität. Solche Erfindungen ermöglichen neue Infrastrukturen und gestalten damit eine neue Welt. Sie sorgen aber auch dafür, dass viel weniger Menschen die Aufgaben übernehmen, die zuvor von doppelt oder dreimal so vielen Personen erledigt...

Über den Autor

Gunter Dueck ist Cheftechnologe bei IBM Deutschland. Zuvor war er Professor für Mathematik an der Universität Bielefeld. Dueck ist Autor einer Vielzahl von Büchern, darunter Abschied vom Homo oeconomicus, Lean Brain Management und Wild Duck.


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