Rezension
An Wagemut und Originalität fehlt es Gunter Dueck nicht: „Die Dienstleistungsgesellschaft zerfällt“, sagt er, „darum müssen alle studieren“. Statt seine Thesen an eine Kirchentür zu nageln, publiziert er sie in schöner Regelmäßigkeit in einem neuen Buch. Allerdings weiß man bei ihm nie so recht, ob er gerade bitterböse Satire oder hellsichtige Zukunftsschau betreibt. Aufbrechen! ist beides und obendrein noch ein politisches Plädoyer für ein neues Menschenbild. Duecks Credo: Weg von der Zuckerbrot-und-Peitsche-Mentalität, weg vom Auf-Teufel-komm-raus-Gesundschrumpfen, hin zur Förderung von Toleranz, Lernbereitschaft und Zuversicht, die der IBM-Cheftechnologe am liebsten gleich im Grundgesetz verankern würde. In einem Vortrag erklärte Dueck einmal, dass jeder Wissenschaftler irgendwann in seiner Karriere mit seinen Thesen Recht hätte, weil sich die äußeren Umstände in regelmäßigen Zyklen ändern würden. Da kann man nur hoffen, dass es Dueck genauso geht, vor allem was sein positives Menschenbild betrifft. In anderen Dingen kann man mit ihm getrost uneins sein, anregend ist die Lektüre allemal, meint getAbstract, besonders für Manager, Politiker und Sozialwissenschaftler.
Zusammenfassung
Über den Autor
Gunter Dueck ist Cheftechnologe bei IBM Deutschland. Zuvor war er Professor für Mathematik an der Universität Bielefeld. Dueck ist Autor einer Vielzahl von Büchern, darunter Abschied vom Homo oeconomicus, Lean Brain Management und Wild Duck.
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