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Für Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fortschritt. Eine Verteidigung

S. Fischer, 2018 Mehr

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Bewertung der Redaktion

9

Rezension

Wie schon in Gewalt, tritt Harvard-Psychologe Steven Pinker auch in seinem neuesten Werk als Stimme der Vernunft auf. Dabei mahnt er jedoch – anders als sonst üblich – zum Fortschrittsoptimismus. Der Wertekanon der Aufklärung habe die Menschheit in die beste aller Zeiten gebracht. Und ein Festhalten an Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fortschritt sei unsere beste Hoffnung, auch die Herausforderungen der Zukunft meistern zu können. Pinkers fundierte Argumentation ist durchaus kontraintuitiv und schwer zu akzeptieren. Höchst anregend und erhellend ist sie jedenfalls, findet getAbstract.

Zusammenfassung

Der Traum der Aufklärer

„Warum soll ich überhaupt leben?“ – diese Frage stellte eine Studentin dem Autor im Anschluss an eine Vorlesung. Dessen Antwort fußte auf Idealen der Aufklärung wie Persönlichkeitsentfaltung, Erkenntnislust, Mitmenschlichkeit oder Vernunftgebrauch zum Wohle anderer. Denn darum ging es den progressiven Denkern des 18. Jahrhundert in den Thesen zu ihren Schlüsselthemen: Vernunft, Wissenschaft, Humanismus und Fortschritt.

Noch unbekannt war ihnen das physikalische Gesetz der Entropie: Der sogenannte zweite Hauptsatz der Thermodynamik besagt, dass der Organisationsgrad geschlossener Systeme niemals zu-, sondern immer abnimmt – und zwar so lange, bis das System in völlige ungeordnete Homogenität übergegangen ist. Lebende Organismen, hoch organisiert wie sie sind, stehen durch die Entropie unter permanentem Vernichtungsdruck. Sie trotzen diesem, indem sie als offene Systeme Energie aus Sonne und Nahrung schöpfen. Im Laufe der Evolution haben Lebewesen ihre Methoden im Kampf gegen die Kräfte der Entropie zunehmend verfeinert und sie mithilfe von Informationen koordiniert, die ein zielgerichtetes Einwirken auf ihre Umwelt ermöglichen...

Über den Autor

Steven Pinker ist Professor für Psychologie an der Harvard University. Der Autor des Bestsellers Gewalt forscht schwerpunktmäßig zu den Themen Sprache und Denken und gilt als einer der einflussreichsten Intellektuellen der Gegenwart.


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