Rezension
Sind Staaten verschuldet, kürzen sie ihre Ausgaben – und rutschen dadurch häufig noch tiefer in die Krise. Warum verordnen sie sich trotzdem immer wieder Sparprogramme und werden dafür auch noch von ihren Bürgern bejubelt? Der Wirtschaftswissenschaftler Florian Schui analysiert die Entwicklung des Austeritätsbegriffs von Aristoteles über Keynes und Hayek bis hin zu den ökologisch motivierten Wachstumskritikern der Gegenwart. Er beschreibt, wie Gesellschaften seit Jahrhunderten zwischen Austerität und Konsumfreudigkeit pendeln: Wirtschaftskrisen, neue Theorien und Kriege lassen das Pendel umschlagen – bis zum nächsten Bruch mit dem Status quo. Obwohl das Versagen der Sparpolitik – nach Schuis Ansicht – prinzipielle Gründe hat, wird sie immer wieder eingesetzt. Seine Erklärung: Austerität stützt sich auf moralische Argumente, wir empfinden Sparen als moralisch gut. Indem Schui moralische und ökonomische Argumente trennt, zeigt er: Befürworter und Gegner der Austerität reden aneinander vorbei. Auch bietet er Auswege an. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die Interesse an Wirtschaftsgeschichte und -politik haben.
Zusammenfassung
Über den Autor
Florian Schui lehrt an der Universität St. Gallen. Er forscht zu den Themen politische und ökonomische Ideengeschichte sowie europäische Wirtschaftsgeschichte.
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