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Berthold Beitz
Buch

Berthold Beitz

Die Biographie

Berlin Verlag, 2010 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Umfassend
  • Hintergrund
  • Eloquent

Rezension

Großen Medienrummel hat der bescheidene Unternehmer Berthold Beitz immer gemieden. Dabei wird es höchste Zeit, dass auch Nichtinsider mehr von dieser beeindruckenden Persönlichkeit erfahren. Die mehr als 500-seitige Biografie durchläuft chronologisch und minutiös alle Stationen eines faszinierenden Lebens, wobei die Zeit im polnischen Boryslaw während des Zweiten Weltkriegs zweifellos besonders prägend war. Damals entwickelte Beitz offenbar das Herzblut, um später die Ostblockpolitik der Bundesrepublik gegen viele Widerstände auf den Weg zu bringen. Als zweiter Mann an der Krupp-Spitze und später als Vorsitzender des Stiftungskuratoriums führte er den Konzern zunächst durch die Zeit des Wirtschaftswunders und später durch schwere Krisen. Was er von seinem Elternhaus mitgenommen hatte, nämlich Menschlichkeit, Respekt, Verantwortung und Disziplin, leitete ihn sein Leben lang. Äußerst detailreich, sorgfältig recherchiert und hervorragend geschrieben zeichnet dieses Buch das Bild eines Menschen, wie es ihn gerade in der Welt der Konzerne kaum noch gibt. Nebenbei liefert es dem Leser eine gehörige Portion deutscher Geschichte. getAbstract legt das hervorragende Werk Führungskräften, aber auch Geschichtsinteressierten ans Herz.

Zusammenfassung

Mädchenschwarm mit Leidenschaft für Jazz

Am 26. September 1913 als erstes Kind seiner Eltern im pommerschen Zemmin geboren, verlebt Berthold Beitz trotz des Krieges eine recht beschauliche Kindheit. Auch die Schulzeit sagt ihm zu: Nicht wegen des Lernens – dem ist der junge Beitz weniger zugetan –, sondern weil er mit seinem blonden Haar und seinen schönen Gesichtszügen die Bewunderung der Mädchen genießt. Mit seinen liberalen Eltern kommt er gut aus. Selbst dass Beitz in der Gymnasialstufe einmal sitzen bleibt, trübt sein gutes Verhältnis zu ihnen nicht. Es gibt weder Dogmen noch Religiosität noch die für andere damals üblichen Prügel. Dafür lernt er die Wichtigkeit von gegenseitigem Respekt, Herzenswärme gegenüber jedem, Verantwortung und Disziplin. Als junger Mann kann Beitz sein Leben in vollen Zügen genießen. Das Segeln hat es ihm angetan und auch die moderne Musik, vor allem Jazz. Die Banklehre, die er absolvieren muss, passt in diesen Alltag zwar weniger hinein, aber das gewünschte Medizinstudium können sich seine Eltern nicht leisten. Obwohl ihm die Arbeit nicht gefällt, kann Beitz seine Vorgesetzten von seinen Qualitäten überzeugen und wird 1937 stellvertretender...

Über den Autor

Joachim Käppner ist studierter Historiker und Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung.


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