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Beruflich in Spanien
Buch

Beruflich in Spanien

Trainingsprogramm für Manager, Fach- und Führungskräfte

Vandenhoeck & Ruprecht, 2009 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Umsetzbar

Rezension

Das kommt einem ziemlich spanisch vor: Jedes Kapitel dieses Ratgebers beginnt mit einer beruflichen Alltagssituation, wie man sie hierzulande kaum erlebt. Tratschende Sitzungsteilnehmer, ergebnislose Geschäftsessen, Mitarbeiter, die Körperkontakt suchen – für deutschstämmige Geschäftsleute reichlich befremdend. Dann jedoch folgt eine Reihe von Erklärungen für das seltsame Verhalten. Der Leser darf ankreuzen, was ihm am plausibelsten scheint, und wird anschließend von den Autoren aufgeklärt, ob er schon Spanienkenner ist oder noch nicht. Schließlich gibt es Lösungsvorschläge, wie man sich in einer ähnlichen Situation verhalten sollte. Geschichtliche Rückblicke und eine thesenartige Kurzzusammenfassung der spanischen Kulturstandards sorgen für zusätzliches Verständnis der fremden Mentalität. So verankert das Trainingsbuch spanische Sitten gleich mehrfach in Kopf und Gefühl, und das auf sehr anschauliche Weise. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die mit spanischen Geschäftspartnern in Kontakt stehen und sich nicht blamieren, sondern erfolgreich kommunizieren wollen.

Zusammenfassung

Die Familie geht über alles

Die Familie ist dem Spanier wichtiger als seine Karriere und seine Selbstverwirklichung. Ein spanischer Berufsanfänger schließt in der Regel Stellenangebote aus, die eine räumliche Trennung von seiner Familie nach sich zögen – selbst dann, wenn sie Karrierechancen eröffnen würden. Die spanischen Heranwachsenden wohnen durchschnittlich länger bei ihren Eltern als die deutschen; das Hauseigentum der meisten Spanier und die gestiegenen Mietpreise der letzten Jahre festigen diese Gewohnheit. Bei der Berufswahl der Kinder macht das Oberhaupt der Familie nach wie vor seinen Einfluss geltend.

Die identitätsstiftende Familie umfasst auch weitere Verwandte. Selbst Freundschaften aus der Kinderzeit werden oft ein Leben lang gepflegt und genießen familienähnlichen Status. Zu den Personen dieser Gruppen haben Spanier einen emotionalen, loyalen und solidarischen Bezug.

Während Deutsche bemüht sind, familiäre und private Angelegenheiten vom Berufsleben fernzuhalten, ist es nicht unüblich, dass ein Spanier z. B. ein Geschäftstreffen absagt, weil ein entfernter Verwandter verunfallt ist, oder dass er zumindest das geschäftliche Gespräch regelmäßig...

Über die Autoren

Ramona Rehbein ist Dipl.-Kauffrau. Sie hat Unternehmensführung und Human Resource Management in Valencia studiert. Alexander Thomas ist emeritierter Professor für Sozial- und Organisationspsychologie an der Universität Regensburg. Er ist Koautor des Ratgebers Beruflich in Thailand. Sybille Steinhuber ist Dipl.-Psychologin und arbeitet als Therapeutin in Waldmünchen.


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