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Bevor der Job krank macht
Buch

Bevor der Job krank macht

Wie uns die heutige Arbeitswelt in die seelische Erschöpfung treibt – und was man dagegen tun kann

Kösel, 2006 Mehr


Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Hintergrund
  • Inspirierend

Rezension

Depressionen sind in unserer Leistungsgesellschaft noch immer ein Tabuthema. Warum eigentlich? Bei den ständig steigenden Zahlen der Erkrankungen befindet sich jeder Betroffene in bester Gesellschaft und sollte das Seinige dazu tun, dieses Tabu zu überwinden. Die Autoren Unger und Kleinschmidt räumen mit der verbreiteten Fehleinschätzung auf, dass Depressionen immer nur die anderen treffen. Anhand von realen Beispielen zeigen sie, wie schnell man in eine Erschöpfungsspirale geraten kann – und wie unterschiedlich die Wege sind, dort wieder herauszukommen. So macht das Buch allen Betroffenen und ihren Angehörigen Mut. In Exkursen erläutern die Autoren den medizinisch-psychologischen Hintergrund von psychischen Erkrankungen, grenzen diese voneinander ab und erklären zudem in aller Kürze die verschiedenen Therapieformen. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die den Verdacht haben, ein Depressionskandidat zu sein – und allen, die einen solchen Fall in ihrem näheren Umfeld kennen oder vermuten.

Zusammenfassung

Volkskrankheit Depression

Georg wacht nachts schweißgebadet auf. Sein Mund ist trocken, er fühlt sich gelähmt. Durch seinen Kopf schießen anstehende Termine und noch zu erfüllende Aufgaben. Georg gerät in Panik. Er konsultiert nach diesem Erlebnis einen Arzt. Diagnose: Erschöpfungsdepression. Damit ist er nicht allein. Der DAK-Gesundheitsreport von 2005 führt aus, dass die Zahl der Arbeitsunfähigkeitstage wegen seelischer Erkrankungen von 1997 bis 2004 um 69 % gestiegen ist. Die Ausfallzeit eines psychisch Erkrankten liegt im Schnitt bei 29 Tagen. Überdies sind diese Krankheiten der wichtigste Grund für Frührenten. Besonders betroffen sind Mitarbeiter im Gesundheitswesen, in der öffentlichen Verwaltung, in Verbänden und in Organisationen. Eine Statistik der Weltgesundheitsorganisation und der Weltbank sagt voraus, dass bis ins Jahr 2030 Depressionen sogar an zweiter Stelle der Erkrankungen stehen werden.

Depressionen sind teuer

In den USA schätzt man die Kosten für Depressionen auf etwa 81 Milliarden Euro pro Jahr. Davon entfällt mehr als ein Drittel, nämlich 33 Milliarden, auf Verluste, die durch Arbeitsunfähigkeit entstehen. In Deutschland wird der...

Über die Autoren

Hans-Peter Unger ist Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie der Asklepios Klinik Hamburg-Harburg und Vorstandsmitglied im Deutschen Bündnis gegen Depression. Carola Kleinschmidt ist Diplombiologin und Journalistin und beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Gesundheit und Arbeitswelt. Sie gibt Seminare zu Work-Life-Balance und kreativem Schreiben.


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