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Big Pharma
Buch

Big Pharma

Das internationale Geschäft mit der Krankheit

Patmos, 2007 Mehr

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Geahnt haben wir es schon seit einiger Zeit: Was gesund und was krank ist, wann man zu dick ist und wann die Cholesterinwerte zu hoch sind, entscheiden nicht mehr nur die Ärzte, sondern immer mehr die großen Pharmakonzerne. Merck, Pfizer, Novartis und Co. stellen nicht nur Medikamente her – sie sorgen auch dafür, dass bestimmte körperliche Mängel überhaupt erst als Krankheiten erkannt werden. Ärzte und Patienten, aber auch Politik und Regulierungsbehörden werden mit subtilen Mitteln eingelullt, wie die Wissenschaftsjournalistin Jacky Law eindrücklich in ihrem Buch zeigt. Dabei wird sie nie reißerisch und hält sich mit saftigen Anklagen vornehm zurück. Aber sie lässt immer wieder durchblicken: Der Arm der Pharmariesen reicht weit. Neben der Sensibilisierung für die Frage: „Wie definieren wir eigentlich Krankheit?“, gewährt Law ihren Lesern einen aufschlussreichen Blick hinter die Kulissen der Pharmaindustrie. Forschung, Marketing, Meinungsmache, Kosten, Kontroversen und auch ein paar handfeste Medikamentenskandale präsentiert sie routiniert und in bester journalistischer Schreibe. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich für die Hintergründe der Pharmabranche interessieren.

Zusammenfassung

Pillen und Tabletten: eine angenehme Sache

Wer Medikamente einnimmt, ist passiv. Ob es nun Tabletten, Spritzen oder Zäpfchen sind: Die Anstrengung sinkt auf ein Minimum. Am besten sind Medikamente, wenn wir sie fast gar nicht bemerken. Das ist der Motor der Pharmaindustrie: Medizin, die man nebenher konsumiert und die einen wenig bis gar nicht belästigt oder einschränkt. So beobachten wir derzeit den Siegeszug von Medikamenten, die gar nicht gegen Krankheiten helfen, sondern die uns sozusagen beim Leben unterstützen. Die Antibabypille oder Viagra sind solche Lifestyleprodukte. Viele von ihnen wurden durch Zufall entdeckt, denn die Entwicklung neuer Medikamente glich früher einem Stochern im Nebel: Per Zufall wurden chemische Substanzen gefunden, die positive Effekte zeigten; sie wurden dann genauer getestet und als Basis für das neue Mittel genutzt. Viagra beispielsweise geht auf die Nebenwirkungen eines Herzmedikaments zurück. Heute, da sich Genetiker um Krankheiten kümmern, sind große Entdeckungen wie in der Vergangenheit kaum mehr möglich. Es zeigt sich, dass die meisten Erkrankungen auf komplexe Netzwerke von Auslösern zurückzuführen sind. Die Forschung für entsprechende...

Über den Autor

Jacky Law ist Wissenschaftsjournalistin und schreibt seit 25 Jahren über das Gesundheitswesen. Sie war lange Jahre Redakteurin des Scrip Magazine, einer monatlichen internationalen Zeitschrift mit Themen der Pharmaindustrie.


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