Rezension
Geahnt haben wir es schon seit einiger Zeit: Was gesund und was krank ist, wann man zu dick ist und wann die Cholesterinwerte zu hoch sind, entscheiden nicht mehr nur die Ärzte, sondern immer mehr die großen Pharmakonzerne. Merck, Pfizer, Novartis und Co. stellen nicht nur Medikamente her – sie sorgen auch dafür, dass bestimmte körperliche Mängel überhaupt erst als Krankheiten erkannt werden. Ärzte und Patienten, aber auch Politik und Regulierungsbehörden werden mit subtilen Mitteln eingelullt, wie die Wissenschaftsjournalistin Jacky Law eindrücklich in ihrem Buch zeigt. Dabei wird sie nie reißerisch und hält sich mit saftigen Anklagen vornehm zurück. Aber sie lässt immer wieder durchblicken: Der Arm der Pharmariesen reicht weit. Neben der Sensibilisierung für die Frage: „Wie definieren wir eigentlich Krankheit?“, gewährt Law ihren Lesern einen aufschlussreichen Blick hinter die Kulissen der Pharmaindustrie. Forschung, Marketing, Meinungsmache, Kosten, Kontroversen und auch ein paar handfeste Medikamentenskandale präsentiert sie routiniert und in bester journalistischer Schreibe. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich für die Hintergründe der Pharmabranche interessieren.
Zusammenfassung
Über den Autor
Jacky Law ist Wissenschaftsjournalistin und schreibt seit 25 Jahren über das Gesundheitswesen. Sie war lange Jahre Redakteurin des Scrip Magazine, einer monatlichen internationalen Zeitschrift mit Themen der Pharmaindustrie.
Kommentar abgeben