Bilanzen sind eigentlich eine trockene Materie, sie können allerdings eine Menge spannender Informationen enthalten. Das Buch von Carola Rinker gibt erhellende Tipps zum Lesen zwischen den Bilanzzeilen – und das gut strukturiert, verständlich und vor allem kurzweilig. Interessant sind die vielen praktischen Beispiele, die von kreativer Bilanzgestaltung bis zu Bilanzfälschung reichen, von Wirecard über Steinhoff bis hin zur Hess AG. Viele Grafiken tragen zum Verständnis bei. Eine wertvolle Einführung für alle, die Bilanzen besser verstehen wollen.
Anleger und Aufsichtsräte sollten Bilanzen lesen und Bilanzmanipulationen erkennen können.
Wer denkt, dass Bilanzen aus Zahlen bestehen und Zahlen unverrückbar sind, der irrt. Bilanzen können „aufgehübscht“ werden – im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten, aber auch jenseits dieser Möglichkeiten, also illegal. Das passiert immer wieder. Bekannte Beispiele für illegale „Bilanzaufhübschungen“ sind der Zahlungsdienstleister Wirecard, der Möbelhändler Steinhoff und der Leuchtmittelhersteller Hess.
Betrügerische Bilanzmanipulationen haben zur Folge, dass Menschen ihren Arbeitsplatz oder ihre Ersparnisse verlieren. Wer sein Geld in einzelne Aktien investiert, sollte sich daher nie von spannenden Unternehmensstorys blenden lassen, sondern immer einen Blick in die Bücher werfen. Das gilt ebenso für Aufsichtsräte, die über Unternehmen wachen. Nicht zuletzt ist es unabdingbar, Bilanzen lesen zu können, wenn man kriminelle Machenschaften aufdecken will. Eins gilt in jedem Fall: Lassen Sie sich nicht von Gewinnen täuschen! Die amerikanische Börsenweisheit „Gewinn ist Ansichtssache, Cashflow ist eine Tatsache“ stimmt: Der Cashflow zeigt viel...
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