Blade Runner
- Science-Fiction
- Moderne
Worum es geht
Ein Klassiker der Science-Fiction-Literatur
Blade Runner von Ridley Scott zählt heute zu den populärsten Werken der Kinogeschichte. Harrison Ford als Rick Deckard, ein auf entflohene Androiden angesetzter Kopfgeldjäger inmitten einer postapokalyptischen Welt, ist eine Kultfigur. Doch die wenigsten kennen die Romanvorlage für den 1982 erschienenen Film. Sie kam bereits 1968 unter dem Titel Träumen Androiden von elektrischen Schafen? auf den Markt und stammt von einem der renommiertesten und erfolgreichsten Science-Fiction-Autoren Amerikas: Philip K. Dick. Der Roman ist viel mehr als bloß das Buch zum Film. Der Themenreichtum dieses Klassikers der Science-Fiction-Literatur wird durch den Film nur unzureichend wiedergegeben. Das Buch beschreibt drogenähnliche Religionspraktiken, eine eigenartige Tierwirtschaft und seltsame Apparaturen, die durch Stimulierung der entsprechenden Hirnareale das Gefühlsleben der Menschen direkt zu steuern vermögen. Nicht zuletzt fragt es nach dem Unterschied zwischen realem und künstlichem Leben: Was unterscheidet die hochintelligenten Androiden von Menschen? Darf man Mitleid mit ihnen haben? Sich in sie verlieben? Solche Fragen klingen heute schon weit weniger nach Science-Fiction als noch vor 50 Jahren. Ein Grund mehr, diesen großartigen Roman wiederzuentdecken.
Zusammenfassung
Über den Autor
Philip K. Dick wird am 16. Dezember 1928 in Chicago geboren. Schon als Schüler veröffentlicht er Gedichte und Kurzgeschichten. Science-Fiction ist seine große Leidenschaft. Doch er liest auch, während er an der Universität Berkeley unter anderem Philosophiekurse besucht, die großen Klassiker der Moderne: Kafka, Proust und Joyce. Um 1950 beschreitet er ernsthaft den Pfad der Schriftstellerei: Er bricht sein Studium ab, besucht einen Schreibkurs des Science-Fiction-Herausgebers Anthony Boucher und lebt von der finanziellen Unterstützung seiner zweiten von insgesamt fünf Ehefrauen. Mit der Kurzgeschichte Roog erzielt er 1951 seinen ersten Erfolg – und arbeitet danach im Akkord weiter: 1953 verkauft er 30, ein Jahr darauf 28 Kurzgeschichten. Mit Hauptgewinn: die Erde (Solar Lottery) steigt er 1955 zum Kultautor der Science-Fiction-Gemeinde auf. Die zehn realistischen Romane, die er in dieser Zeit schreibt, finden dagegen keinen Verleger. Das Orakel vom Berge (The Man in the High Castle, 1963) bedeutet den nächsten Schritt vorwärts und läutet die produktivste Phase in Dicks Schaffen ein. Nun entstehen die Romane Träumen Androiden von elektrischen Schafen? (Do Androids Dream of Electric Sheep?, 1968) und Ubik (1969). 1970 reißt der Faden, Dick durchlebt eine schwere Drogenkrise, die 1972 in einen Selbstmordversuch mündet. Am 2. März 1974 erlebt er eine halluzinatorische Vision, deren Deutung er in seinen letzten Werken zu unternehmen versucht. Von der Kritik werden diese Werke als Absturz in den Wahnsinn verrissen. Tatsächlich untergräbt Dicks exzessiver Lebensstil zunehmend seine geistige und körperliche Gesundheit. Am 2. März 1982 stirbt Philip K. Dick in Santa Ana, Kalifornien. Seine Bücher werden postum zu Vorlagen für Hollywood-Erfolge wie Blade Runner, Minority Report, Total Recall oder A Scanner Darkly.
Kommentar abgeben