Viele Unternehmen sind zerrissen zwischen Kerngeschäft und Transformation. Das Management weiß, dass es neue Geschäftsmodelle entwickeln sollte. Doch einfacher ist es, zu warten und die alte Cashcow noch länger zu melken. Statt die Augen vor dem Fortschritt zu verschließen, sollten Unternehmen neben ihrem effizienzgetriebenen Exploit-Bereich einen risikoaffinen Explore-Bereich etablieren, sagt Christian Schwedler. Die Idee ist nicht neu, doch der vorgestellte Ambidextrie-Canvas kann in der Praxis hilfreich sein.
Um das Kerngeschäft zu optimieren und zugleich Innovationen zu entwickeln, müssen beide Bereiche im Unternehmen sauber getrennt sein.
„Überholen und gleichzeitig auf Spur bleiben“: So widersprüchlich erleben Führungskräfte häufig ihren Auftrag. Sie sollen verlässlich im operativen Tagesgeschäft liefern und gleichzeitig radikale Innovationen vorantreiben. Aus Unsicherheit konzentrieren sich die meisten Manager auf das vertraute Geschäftsmodell, schrauben an dessen Effizienz und optimieren es weiter. Die Innovation bleibt auf der Strecke.
Der Ausweg liegt in der Ambidextrie oder Beidhändigkeit. Dazu muss das Abschöpfen der bestehenden Geschäftsmodelle (Exploit) sauber vom Entwickeln neuer Geschäftsmodelle (Explore) getrennt werden. Exploit verlangt Perfektion, Routine und Null-Fehler-Toleranz. Explore braucht Mut, Risikobereitschaft, Pionierarbeit und Fehlerakzeptanz. Nur wenn beide Systeme ungestört und ohne Verwässerung nebeneinander arbeiten können, erreichen sie ihre vollen Potenziale.
Damit alle Unternehmensbereiche optimal und ungestört arbeiten können, müssen sie einer der beiden Welten zugeordnet werden. Eine regelorientierte Buchhaltung wird...
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