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Briefwechsel
Buch

Briefwechsel

Gotha, 1788
Diese Ausgabe: Hanser, 2011 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Geschichte
  • Aufklärung

Worum es geht

Austausch zweier großer Männer

Wie viel wurde nicht schon geschrieben über die Freundschaft zwischen dem Denker Voltaire und dem Staatsmann Friedrich II.? Vor allem Friedrichs widersprüchliche Persönlichkeit gab immer wieder Anlass zur Spekulation darüber, was ihn zum regen Austausch mit Voltaire motiviert hatte. Das Buch Briefwechsel lässt die beiden Betroffenen selbst zu Wort kommen, wobei der Herausgeber die Lücken in der Korrespondenz schließt, Fakten nachreicht und mitunter auch offensichtliche Falschaussagen richtigstellt. Die Freundschaft der beiden, aber auch ihre Querelen sind inzwischen weltberühmt; die Höhen und Tiefen ihrer Beziehung gäben einen ausgezeichneten Stoff für eine Seifenoper: Die Gefährten versichern sich der unverbrüchlichen gegenseitigen Liebe, sie streiten, loben und tadeln sich, sie planen Intrigen, sie versöhnen sich mit überschwänglichen Floskeln – und all das tun sie mit so ausgefeilter stilistischer Eloquenz, dass der Briefwechsel wohl zu den wenigen historischen Dokumenten zählt, deren Lektüre auch aus literarischer Sicht wahre Freude bereitet.

Zusammenfassung

1736/37: Schüler und Lehrer

Der junge preußische Thronerbe Friedrich hat Voltaires Werke für sich entdeckt und schreibt dem französischen Dichter, Denker und Freigeist. Friedrich verehrt an Voltaire vor allem, dass es ihm als Einzigem gelingt, Poesie und Philosophie zu verbinden. Er äußert den Wunsch, dass Voltaire ihm unveröffentlichte Werke zukommen lässt und ihn als Schüler betrachtet. Voltaire ist über die Kontaktaufnahme erfreut und hofft, dass Europa mit Friedrich einen Philosophenkönig bekommen wird, der Theologen gegenüber misstrauisch bleibt und sich gegen Aberglauben und Fanatismus starkmacht. Friedrich versucht sich auch an poetischen Werken und lässt Voltaire seine Gedichte zukommen. Dieser kommt Voltaires Bitte, sie zu verbessern und zu kritisieren, nach. Er schickt Friedrich Manuskripte seiner Werke, bevor diese veröffentlicht werden, damit Friedrich sich vorab dazu äußern kann.

Kaum wird bekannt, dass Voltaire und Friedrich sich schreiben, haben verschiedene Gruppen ein Interesse daran, die Briefe der beiden abzufangen und zu lesen. Auch aus diesem Grund ist Voltaire nicht bereit, Friedrich sein umstrittenes Werk

Über die Autoren

Voltaire kommt unter dem bürgerlichen Namen François-Marie Arouet am 21. November 1694 als Sohn eines Notars in Paris zur Welt. Sein Pate führt ihn in die höfische Gesellschaft ein, wo man ihn bald für seinen intelligenten Witz, seinen bösartigen Humor und seine Frechheit liebt, womit er sich aber auch oft Feinde schafft. Die erreichen schließlich, dass Voltaire nach England fliehen muss. Später zieht er sich ins Château de Cirey seiner Intimfreundin Madame du Châtelet im Herzogtum Lothringen zurück. Auf Vermittlung der Marquise de Pompadour steigt Voltaire 1746 zum Kammerherrn Ludwigs XV. auf, nimmt 1749 aber eine Einladung Friedrichs II. von Preußen an. Doch auch hier kommt es zum Zerwürfnis. 1758 kauft sich Voltaire das Gut Ferney in der Nähe von Genf, wo er 20 Jahre lang lebt und schreibt. 1778 reist er ein letztes Mal nach Paris, wird begeistert empfangen und stirbt dort am 30. Mai 1778.Friedrich der Große kommt am 24. Januar 1712 als Sohn des preußischen Kronprinzen Friedrich Wilhelm zur Welt. Das Verhältnis zu seinem strengen Vater, dem „Soldatenkönig“, ist von Anfang an vergiftet – der künstlerisch begabte Friedrich leidet unter der soldatischen Erziehung. Schon kurz nach seiner Hochzeit mit Prinzessin Elisabeth Christine von Braunschweig-Wolfenbüttel-Bevern zieht er sich auf sein Gut Rheinsberg zurück. Im Jahr 1740 besteigt er nach dem Tod seines Vaters den Thron, beginnt sofort mit umfangreichen Reformen und marschiert noch im gleichen Jahr in Schlesien ein. In den nächsten Jahren beginnt Friedrich drei weitere Kriege (den Zweiten Schlesischen, den Siebenjährigen Krieg und den Bayerischen Erbfolgekrieg) und ist eine treibende Kraft bei der ersten Teilung Polens. Mit der Gründung des Deutschen Fürstenbundes legt er 1785 den Grundstein für ein geeintes Deutschland. Friedrich der Große stirbt am 17. August 1786 im Schloss Sanssouci.


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