Rezension
Mit den Generationen Y und Z kommen Menschen auf den Arbeitsmarkt, die im Vergleich zu ihren Vorgängergenerationen vermehrt den Sinn der Arbeit hinterfragen, so heißt es. Sie achten auf ihre Work-Life-Balance und wollen keine Karriere mehr um jeden Preis. Das ist offenbar auch bitter nötig, denn der Anteil wenig sinnstiftender Jobs scheint in den letzten Jahrzehnten markant angestiegen zu sein. Der amerikanische Anthropologie-Professor David Graeber, der 2013 in einem Zeitungsartikel erstmals über dieses Phänomen geschrieben hat, löste damit ein kleines Erdbeben aus. Menschen rund um den Globus outeten sich, einen nutzlosen Job zu haben, den sie nur der Bezahlung wegen ausführten, aber keinerlei Befriedigung dabei verspürten. Mehr noch, sie schienen nur auf den Moment gewartet zu haben, um ihren Ärger, ihre mangelnde Selbstachtung und ihr Unglück kundzutun. Viele dieser Geschichten, die oft komisch anmuten, eigentlich aber tragisch sind, hat Graeber in sein Buch aufgenommen. Darin definiert er Bullshit-Jobs zunächst recht weitschweifig und legt dann ausführlich dar, was sie mit den Stelleninhabern und mit der Gesellschaft machen. Die Frage nach dem Ursprung von Bullshit-Jobs begründet er geschichtlich. Relativ vage bleibt er aber, wenn es um Alternativen zu einer Arbeitswelt geht, an der abgesehen von einer kleinen Elite niemand wirklich Gefallen zu finden scheint. Einen möglichen Ausweg, der in den letzten Jahren bereits viel diskutiert wurde, sieht Graeber allerdings: das bedingungslose Grundeinkommen für alle. Eine unkonventionelle und provokante Lektüre, findet getAbstract.
Zusammenfassung
Über den Autor
David Graeber ist Anthropologe und bekennender Anarchist. Er lehrt an der London School of Economics.
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