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Coffin Corner
Buch

Coffin Corner

Warum auch die besten Firmen abstürzen können

Midas Management Verlag, 2015 Mehr

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Augenöffner

Rezension

Amel Karboul stammt aus Tunesien. Dort hat man ein anderes Verhältnis zu unvorhergesehenen Ereignissen – sie werden als Normalität akzeptiert. In Industrieländern hingegen glaubt man immer noch, Unsicherheit durch präzise Planung in den Griff zu kriegen. Ein unter Umständen fataler Irrtum, sagt Karboul: Detaillierte Planung, radikale Verschlankung und maximale Effizienz können für Unternehmen tödlich sein, denn sie lassen ihnen keine Spielräume mehr. Weil eh immer alles anders kommt als erwartet, schlägt Karboul orientalische Gelassenheit vor, gepaart mit besserer Kommunikation und mehr Menschlichkeit im Unternehmen. Sie selbst arbeitet seit vielen Jahren als Beraterin von Führungskräften und sieht deren Schwachpunkte mit ihrem Blick aus einem anderen Kulturkreis klar. Dass sie auf die stimmige Aviatik-Metapher noch zahlreiche weitere draufhäuft, von John Wayne über König Artus bis hin zu den Berliner Philharmonikern, wäre nicht nötig gewesen; allerdings lenkt es davon ab, dass ihre Verbesserungsvorschläge weder allzu neu noch besonders konkret sind. Zum Nachdenken animieren sie aber allemal, findet getAbstract und empfiehlt ihr Buch besonders Managern etablierter Firmen, aber auch Beratern, Ökonomen und Wirtschaftsstudenten.

Take-aways

  • „Coffin Corner“ (Sargecke) ist ein Begriff aus der Luftfahrt; er bezeichnet den Bereich größter Treibstoffeffizienz in maximaler Flughöhe.
  • Die erforderliche Mindest- und die zulässige Höchstgeschwindigkeit sind in diesem Bereich nahezu identisch.
  • In der Coffin Corner können kleinste Fehler und jede Turbulenz zum Absturz führen.

Über die Autorin

Amel Karboul ist in Tunis aufgewachsen und studierte Maschinenbau in Deutschland. Sie war Trainee bei Daimler-Benz und arbeitete für die Boston Consulting Group, bevor sie sie ihre eigene Beratungsfirma gründete. Nach dem Arabischen Frühling wurde sie 2014 Tourismusministerin in der tunesischen Übergangsregierung und war daran beteiligt, die ersten freien und transparenten Wahlen des Landes vorzubereiten.


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