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Corporate Governance ohne Paragrafen
Buch

Corporate Governance ohne Paragrafen

Die Geheimnisse und Spielregeln guter Steuerung von Unternehmen

Linde, 2015 Mehr

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Bewertung der Redaktion

6

Qualitäten

  • Umsetzbar
  • Hintergrund

Rezension

Wirft man einen Blick auf so manchen Corporate-Governance-Kodex, könnte man meinen, es gehe bloß um eine Liste formeller Regeln, die es abzuarbeiten gilt. Für Manfred Reichl ist Governance im Kern etwas ganz anderes. Der ehemalige Strategieberater ist selbst Mitglied in mehreren Aufsichtsgremien und weiß, wovon er spricht. Bei manchen Passagen – etwa den philosophischen Abschweifungen oder den seitenlangen Definitionen von Kapitalmarkt-Grundbegriffen – erschließt sich daher nicht auf Anhieb, warum sie den Weg in dieses Buch gefunden haben. Ist man aber erst einmal bei den praktischen Kapiteln angelangt, profitiert man von den konkreten Empfehlungen basierend auf der jahrelangen Erfahrung Reichls – und zwar nicht nur als Einsteiger, der grob wissen will, was von ihm als Vorstands- oder Aufsichtsratsmitglied erwartet wird, sondern auch als alter Hase, der seine Erfahrungen mit denen eines Kollegen abgleichen möchte. getAbstract empfiehlt dieses Buch allen, die in der Teppichetage zuhause sind oder mindestens schon einen Fuß in deren Tür haben.

Zusammenfassung

Worum geht es bei Corporate Governance?

Corporate Governance – abgeleitet vom lateinischen Wort „gubernare“ für „steuern, lenken“ – wird häufig in die juristische Ecke gestellt. Dabei geht es im Grunde nicht darum, Gesetzesparagrafen zu befolgen, sondern darum, das Vertrauen aller Stakeholder in die langfristig erfolgreiche Steuerung eines Unternehmens zu rechtfertigen. Die Regeln mögen je nach Land verschieden sein, doch die Grundprinzipien von Corporate Governance sind überall gleich: die Macht der Führung ausbalancieren, die Rechte von Individuen gegenüber einer Organisation sichern und Regeln für die Entscheidungsfindung so setzen, dass Interessenkonflikte vermieden werden.

Zur Beschreibung des Aufsichtsrats sollte der Begriff „Non-Executive Board“ der Bezeichnung „Supervisory Board“ vorgezogen werden, da der Aufsichtsrat eben nicht nur die Aufgabe hat, das Exekutivorgan, etwa das Management Board, zu beaufsichtigen. Die Mitglieder des Non-Executive Boards, die „Directors“, lenken das Unternehmen, indem sie Strategieentscheidungen absegnen, Investitionen genehmigen oder die Vergütung der Mitglieder des Exekutivorgans bestimmen. Das zuletzt genannte Gremium, sonst...

Über den Autor

Manfred Reichl war Senior Partner bei Roland Berger Strategy Consultants. Heute ist er als Berater, Unternehmer, Investor und Mitglied verschiedener Aufsichtsräte tätig.


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