Nudging hält in immer mehr Unternehmen Einzug – mit guten Gründen. Denn Nudges – kleine Anreize, das eigene Verhalten zu überdenken – können sich positiv auf Menschen, Strukturen und Prozesse auswirken. Die Autoren dieses Buches erklären, wie Nudging in Unternehmen und Staaten funktioniert und wo es bereits zum Einsatz kommt. Sie stellen einen Leitfaden vor, mit dessen Hilfe Unternehmen individuelle Nudges entwickeln können. Auch auf Risiken und Fehlentwicklungen weisen sie hin. Eine hilfreiche Anleitung für alle, die nicht allein auf Verbote setzen wollen.
Menschen entscheiden oft nicht rational, weil sie kognitiven Verzerrungen unterliegen.
Menschen verhalten sich häufig anders, als die ökonomische Theorie es erwarten lässt. Wäre der Mensch ein Homo oeconomicus, würde er bei Entscheidungen alle verfügbaren Informationen berücksichtigen. Er würde rational entscheiden und immer versuchen, den eigenen Nutzen zu optimieren.
Die Realität sieht oft anders aus. Wir wissen zum Beispiel sehr wohl, welche Speisen und Gewohnheiten für uns langfristig schädlich sind. Dennoch lassen wir nur schwer davon ab. Auch im beruflichen Umfeld treffen wir mitunter irrationale Entscheidungen. Das kommt daher, dass das menschliche Gehirn überfordert wäre, wenn es immer alle relevanten Informationen verarbeiten müsste. Auf die drohende Überlastung reagiert es mit Vorurteilen, Routinen, Daumenregeln und Bauchentscheidungen. Diese kognitiven Verzerrungen sind so vielfältig wie verbreitet. Zu ihnen zählen der Hang zu Selbstüberschätzung, Veränderungsfeindlichkeit und Herdenverhalten. Sie können zu Fehlentscheidungen führen, die uns selbst oder anderen schaden.
Nudging setzt Anreize dafür, bewusstere Entscheidungen zu treffen.
Nudging...
Christoph Harff ist Professor für Verhaltensökonomie und internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Hochschule Hamm-Lippstadt. Zusammen mit seinen Studierenden betreibt er das Portal nudgenight.com. Christopher McLachlan betreut beim Energieversorger EnBW Innovation Start-ups und Corporate Ventures. Außerdem setzt er sich im Netzwerk des eCombinator für Start-ups der Energiebranche ein.
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