Cyberwar – Die Gefahr aus dem Netz
Eine Rezension von

Cyberwar – Die Gefahr aus dem Netz

Wer uns bedroht und wie wir uns wehren können


Wie ein unsicheres Passwort zum Dritten Weltkrieg führt

von Belen Haefely

Als Kenner der digitalen Welt zeigen Constanze Kurz und Frank Rieger in Cyberwar – Die Gefahr aus dem Netz, dass die Onlinespionage der Geheimdienste die Tür für die digitale Kriegsführung geöffnet hat.

Höchst reale Science-Fiction

Der Überwachungsstaat ist Realität – seit Edward Snowdens Enthüllungen darf das wohl mit Fug und Recht behauptet werden. Der ehemalige CIA-Mitarbeiter hat 2013 anhand von gesammelten Dokumenten aufgezeigt, in welch nahezu universalem Ausmaß amerikanische und britische Geheimdienste – insbesondere die NSA – weltweit das Internet sowie die Telekommunikation überwachen. Auch über das militärische Potenzial von Cyberwaffen muss spätestens seit dem Einsatz des Computerwurms „Stuxnet“ zur Sabotage iranischer Nuklearanlagen nicht mehr spekuliert werden. Und so ist auch das einleitende Kapitel von Cyberwar – Die Gefahr aus dem Netz, in dem die Autoren Constanze Kurz und Frank Rieger ein Cyberwar-Szenario filmreif ausmalen, zwar fiktiv, aber eines sicherlich nicht: unrealistisch.

Kurz und Rieger konstruieren einen regelrechten Actionthriller: Eine Gruppe Krimineller will durch massenhaften Ankauf von Cryptocoins reich werden. Durch konzertierte Cyberangriffe lösen sie Panik auf den Märkten aus, um die Coins zum Ramschpreis erwerben zu können. Die Attacken erfolgen durch Software, die zuvor unbemerkt in Computer, Telefone, Fahrzeuge und Maschinensteuerungen eingeschleust worden ist. Auf Kommando brechen die befallenen Geräte in hektische Aktivität aus, sodass Daten- und Kommunikationsnetze zusammenbrechen. Kraftwerke werden runtergefahren, Züge bleiben stehen, Türen blockieren. NATO-Truppen werden in Alarmbereitschaft versetzt. So fantastisch das alles klingt: Technisch ist es ohne Weiteres möglich – daran lassen die Autoren keinen Zweifel.


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