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Danton`s Tod
Buch

Danton`s Tod

Dramatische Bilder aus Frankreichs Schreckensherrschaft

Frankfurt am Main, 1835
Diese Ausgabe: dtv, 2006 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Drama
  • Vormärz

Worum es geht

Ein müder Held und radikaler Philosoph

Büchners Drama Danton’s Tod ist von überraschender Modernität und gehört heute zum Standardrepertoire sämtlicher großer Bühnen des deutschen Sprachraums. Danton, eine der überragenden Figuren der Französischen Revolution, ist des ungehemmten öffentlichen Mordens überdrüssig, was ihm die Feindschaft seines ehemaligen Kampfgefährten, des mächtigen Robespierre, einträgt. Obwohl Danton fliehen könnte, lässt er den Geschehnissen scheinbar gleichgültig ihren Lauf. Er wird verhaftet, vor Gericht gestellt und schließlich enthauptet. Hinter seiner Apathie verbirgt sich die philosophische Überzeugung, dass der einzelne Mensch den historischen Umwälzungen schutzlos ausgeliefert ist und dass der idealistische Kampf um Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie im Grunde sinnlos ist – genauso sinnlos wie die Schöpfung selbst. Kein Wunder, dass das Revolutionsdrama bei Büchners Zeitgenossen als nihilistisch galt. Aus heutiger Sicht besticht es durch formale Offenheit, sprachlichen Reichtum und philosophische Radikalität. Faszinierend ist auch die komplexe Darstellung der Hauptfiguren, die sich jedem Gut-Böse-Schema entzieht. Sowohl Robespierre als auch Danton bleiben bis zuletzt zutiefst fragwürdig.

Zusammenfassung

Gegner des Terrors unter sich

Georg Danton, französisches Konventsmitglied, sitzt mit seiner Frau Julie, einigen weiteren Damen und politischen Weggefährten zusammen. Die Abgeordneten Hérault-Séchelles und Camille Desmoulins beklagen den Staatsterror und die Hinrichtungswelle, die einfach nicht enden will. Sie fordern Danton auf, dem blutigen Treiben durch einen Vorstoß im Konvent ein Ende zu bereiten, doch der Hoffnungsträger einer gemäßigteren Politik antwortet lediglich mit einem launigen Wortspiel. Er macht aus seinem Ekel an den herrschenden Verhältnissen keinen Hehl und orakelt, sie alle könnten sich an der vermeintlichen Freiheit der Französischen Republik noch die Finger verbrennen.

Auf der Straße streiten sich die Bürger derweil über Politik und beklagen die nach wie vor herrschende Armut. Plötzlich wird ein junger Mann herbeigezerrt. Er besitze ein Schnupftuch, heißt es, und sei deshalb ein Aristokrat. Das Volk will ihn an der nächsten Laterne aufhängen, doch es gelingt dem Todeskandidaten, zu entwischen. Robespierre erscheint und lobt das Volk, weil es seine Feinde opfere. Es dürfe aber in seinem Grimm nicht so weit gehen, die eigenen Mitglieder zu töten...

Über den Autor

Georg Büchner wird am 17. Oktober 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren. Sein Vater ist Arzt und seine Mutter eine sehr belesene, am geistigen Klima der Zeit interessierte Frau. Büchner nimmt 1831 in Straßburg ein Medizinstudium auf. Das Kleinstadtklima behagt ihm überhaupt nicht. Er wird melancholisch und erkrankt häufig. Erst die Beschäftigung mit der Geschichte der Französischen Revolution holt ihn aus seiner Lethargie heraus. 1832 verlobt er sich in Straßburg heimlich mit Wilhelmine (Minna) Jaeglé, der Tochter seines Vermieters. Im gleichen Jahr nimmt er am Hambacher Fest teil, dem Höhepunkt bürgerlich-liberaler Opposition gegen die Restauration. 1834 setzt er in Gießen sein Medizinstudium fort, gründet die „Gießener Gesellschaft der Menschenrechte“ und schart Gleichgesinnte um sich mit dem Ziel, die reaktionäre Strömung im Großherzogtum Hessen zu bekämpfen. Nachdem seine sozialrevolutionäre Flugschrift Der hessische Landbote in mehreren Hundert Exemplaren verteilt worden ist, wird seine Wohnung auf den Kopf gestellt und er wird bald sogar steckbrieflich gesucht. Büchner flieht nach Straßburg. 1836 siedelt er nach Zürich über, wo er sein Studium beendet und Privatdozent für Anatomie wird. Im Juli 1835 erscheint die Buchausgabe von Büchners Drama über die Französische Revolution, Danton’s Tod. Drei Monate später beginnt er die Niederschrift der Erzählung Lenz, die der Dichter Karl Gutzkow, Büchners langjähriger Freund und politischer Mitstreiter, 1839 publizieren wird. Erst 1878 erscheint hingegen das Fragment gebliebene Theaterstück Woyzeck, das Büchner Ende 1836 beginnt, wegen einer Erkrankung aber nicht fortsetzen kann. Als der Arzt Typhus diagnostiziert, eilt Büchners Verlobte von Straßburg nach Zürich. Zwei Tage nach ihrem Eintreffen, am 19. Februar 1837, stirbt Büchner im Alter von nur 23 Jahren.


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