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Daphnis und Chloe
Buch

Daphnis und Chloe

Griechenland, ca. 200 n. Chr.
Diese Ausgabe: Manesse, 2019 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Liebesroman
  • Griechische Antike

Worum es geht

Die Mutter aller Liebesromane

Zwei junge Hirten entdecken die Liebe – so lässt sich Daphnis und Chloe aufs Kürzeste zusammenfassen. Der antike Roman ist über Jahrhunderte eine Inspiration geblieben. Er nimmt vorweg, was viele Generationen von Liebesromanen weiter ausgearbeitet und immer neu erzählt haben: Zwei junge Liebende, getrennt durch Gefahren und Widersacher, werden am Ende glücklich vereint. Liest man die knapp 200 Seiten lange Geschichte, merkt man ihr das Alter von 1800 Jahren nicht an. In einfachen Worten und universell nachfühlbar beschreibt Longos die ersten Schmetterlinge im Bauch, die zaghaften erotischen Begegnungen seiner Hauptfiguren, ihre Sehnsüchte und ihre Zweifel. Auch wenn die zahlreichen Anspielungen auf die antike Literatur und Sagenwelt Freude beim Entschlüsseln bereiten, sind umfangreiche Vorkenntnisse zum Verständnis des Romans nicht nötig. Um Goethe zu zitieren: „Man thut wohl, es alle Jahre einmal zu lesen, um immer wieder daran zu lernen und den Eindruck seiner großen Schönheit aufs neue zu empfinden.“

Zusammenfassung

Ein inspirierendes Gemälde

Als der Erzähler einmal auf Lesbos ist, um zu jagen, sieht er in einem Wäldchen ein Gemälde. Darauf ist eine Liebesgeschichte mit vielen Wendungen abgebildet. Der Erzähler fühlt sich beim Anblick inspiriert, die Bilder in eine Geschichte zu fassen. Er informiert sich über die Bedeutung der einzelnen Szenen und schreibt die Geschichte zu Ehren der Götter Pan und Eros sowie der Nymphen auf. Er widmet das Werk den erfahrenen Liebenden, damit sie sich an die erste Liebe erinnern, und den unerfahrenen, damit sie etwas über die Liebe lernen.

Zwei Findelkinder

Nahe der Stadt Mytilene auf Lesbos liegt das Landgut eines reichen Mannes. Die Fläche erstreckt sich von den Bergen bis zum Meer. Weizen und Wein werden angebaut und auf den Ebenen weiden Schafe und Ziegen. Der Ziegenhirte Lamon findet eines Tages in einem Eichenwald eine Ziege, die einen kleinen Jungen mit ihrer Milch füttert. Das Kind trägt hochwertige Windeln und Lamon findet neben ihm einen purpurnen Mantel, eine goldene Spange und einen wertvollen Dolch. Er bringt das Kind zu seiner Frau Myrtale

Über den Autor

Über den Autor Longos ist so gut wie nichts bekannt. Der Name kam in der Antike häufig vor, auch auf der Insel Lesbos. Was wir heute über den Dichter wissen, lässt sich nur aus seinem einzigen erhaltenen Werk, Daphnis und Chloe, ableiten. Die Tatsache, dass sich der Autor anscheinend gut auf der Insel auskannte, kann ein Beleg dafür sein, dass er von Lesbos stammte. Allerdings ist auch denkbar, dass er Römer war und Lesbos nur von Reisen kannte. Die Schaffenszeit des Dichters könnte in der Wende vom zweiten zum dritten Jahrhundert gelegen haben, wie stilistische Eigenheiten des Romans vermuten lassen. Erhalten sind zwei Handschriften seines Werkes: der Codex Vaticanus und der Codex Florentinus. Letzterer gibt als Autor zwar „Logos“ an, doch es gibt Indizien, dass es sich dabei um einen Schreibfehler handelt. Möglich ist auch, dass „Longos“ ein Pseudonym war. Unbestritten ist jedoch die umfassende literarische Bildung des Autors, die aus den zahlreichen Anspielungen auf die großen Werke der Antike spricht. In der Einführung zu Daphnis und Chloe berichtet der Erzähler, wie ihn der Anblick eines Gemäldes mit dem „brennenden Wunsch“ erfüllt habe, den Inhalt des Bildes in Worte zu fassen. Dort fasst er auch sein Wirkungsziel zusammen: Sein Werk soll heilen und trösten, die Menschen an die Liebe erinnern und Unerfahrene auf die Liebe vorbereiten. Das Ziel, seinen Roman „allen Menschen zum bezaubernden Besitz“ zu machen, hat er in jedem Fall erreicht.


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