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Das Bevölkerungsgesetz
Buch

Das Bevölkerungsgesetz

An Essay on the Principle of Population. As it Affects the Future Improvement of Society, With Remarks on the Speculations of Mr. Godwin, M. Condorcet, and Other Writers

London, 1798
Diese Ausgabe: Wirtschaft und Finanzen, 1986 more...

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Literatur­klassiker

  • Ökonomie
  • Frühe Neuzeit

Worum es geht

Das unerbittliche Bevölkerungsgesetz

Malthus spricht mit seiner Abhandlung eine Kernfrage der Menschheit an: Ist es möglich, eine Gesellschaftsordnung zu schaffen, die allen Menschen die Chance auf ein freies und gutes Leben garantiert, oder bestehen natürliche Gegebenheiten, die ein solches Unterfangen unter allen Umständen zum Scheitern verurteilen? Für Malthus ist das naturgegebene Bevölkerungsgesetz eine unüberwindliche Barriere, an der alle Utopien letztendlich scheitern müssen: Weil sich die Bevölkerung immer schneller entwickele als die zur Versorgung notwendigen Lebensgrundlagen, werde die Masse der Menschen langfristig immer in Elend und Lasterhaftigkeit leben. In einzelnen Gesellschaften könne dieser Bevölkerungsdruck zwar noch durch Auswanderung gemildert werden, global gesehen könne die Menschheit dem Druck aber auf Dauer nicht entkommen. Die - von Malthus kaum vorhersehbare - industrialisierte Landwirtschaft mit ihren enormen Produktionskapazitäten sowie die sinkenden Geburtenraten in den Industrieländern schienen Malthus' Thesen zu widerlegen. Aber ein zunehmender Bevölkerungsdruck in der Dritten Welt mit Verelendung der Massen, Zerstörung der natürlichen Ressourcen und entsprechenden Migrationsströmen bringt heute erneut die Frage auf: Hatte Malthus doch Recht?

Zusammenfassung

Das Bevölkerungsgesetz

In den letzten Jahren des ausgehenden 18. Jahrhunderts, u. a. unter dem Eindruck der Französischen Revolution 1789, mehren sich die optimistischen Stimmen, die eine zukünftige Vervollkommnung der menschlichen Gesellschaft für möglich halten. Aber steht tatsächlich ein unmittelbarer Durchbruch zu dauerhaft glücklichen Lebensumständen für alle bevor? Oder gibt es Fakten, die einen solchen Idealzustand permanent verhindern? In diesem Zusammenhang muss der Blick auf das Bevölkerungsgesetz fallen.

Selbst unter Berücksichtigung nur einer begrenzten Anzahl von Fakten lässt sich ein Prinzip zweifelsfrei erkennen: Die Bevölkerung kann sich naturgemäß nie weiter entwickeln, als es die entsprechend vorliegenden Lebensgrundlagen erlauben. Diese Lebensgrundlagen sind aber von bestimmten natürlichen Gesetzmäßigkeiten abhängig, die einer idealistischen Sicht der Vervollkommnung der Menschheit entscheidend entgegenstehen.

Denn auch in Zukunft werden zwei Tatsachen unverändert bestehen bleiben:

  1. Um zu existieren, braucht der Mensch Nahrung.
  2. Der Geschlechtstrieb ist notwendig und wird auch in Zukunft...

Über den Autor

Thomas Robert Malthus wird am 13. Februar 1766 in Dorking (Surrey) bei London geboren. Nach seinen Schuljahren, die nach den Ideen Rousseaus im Heimunterricht durch seinen Vater und eine Reihe von Tutoren erfolgen, beginnt er 1784 ein Studium am Jesus College der Universität Cambridge. Er studiert Mathematik, später auch Theologie. 1788 wird er zum Geistlichen der anglikanischen Kirche ordiniert, bleibt aber weiterhin, nun als Dozent, am Jesus College. Durch die Veröffentlichung seines Essay on the Principle of Population (1798) wird er auf einen Schlag berühmt und zu einer politisch einflussreichen Persönlichkeit. Um seine Theorien empirisch zu untermauern, unternimmt er zwei längere Reisen nach Skandinavien und Russland (1799) sowie nach Frankreich und in die Schweiz (1802). 1803 erscheint seine zweite Ausgabe des Essay mit umfangreichem zusätzlichem Material. Als er 1804 im Alter von 38 Jahren heiratet, muss er seine Stelle am Jesus College wegen des dortigen Zölibatsgebotes aufgeben. Aus der Ehe gehen drei Kinder hervor. 1805 erhält er die weltweit erste Professur für politische Ökonomie am neu gegründeten College der East India Company in Haileybury (Hertfordshire), eine Stelle, die er bis zu seinem Lebensende innehat. Von 1811 an verbindet ihn eine innige Freundschaft und gleichzeitig sachbezogen eine entschiedene Rivalität mit dem einflussreichen Wirtschaftstheoretiker David Ricardo. Noch zu seinen Lebzeiten gelangt Malthus auch international zu Ehren und wird u. a. Mitglied der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin. Am 29. Dezember 1834 stirbt Malthus bei einem Besuch seines Schwiegervaters in der Nähe von Bath (Somerset) an einem Herzleiden.


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