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Das Buch der fünf Ringe
Buch

Das Buch der fünf Ringe

Klassische Strategien aus dem alten Japan

Japan, 1645
Diese Ausgabe: Piper, 2014 Mehr

Literatur­klassiker

  • Traktat
  • Edo-Ära

Worum es geht

Kampfkunst als Lebenskunst

Miyamoto Musashis Lebensgeschichte gleicht dem Plot eines Kampfkunstfilms: Bereits mit 13 Jahren gewann er seinen ersten Kampf, kein einziges Duell seines Lebens hat er jemals verloren, und seine späten Kämpfe gewann er, ohne einen einzigen Schwerthieb auszuteilen. Musashi wird noch heute als „Sensei“, ja fast als Heiliger verehrt. Kurz vor seinem Tod 1645 brachte er die Quintessenz seiner lebenslangen Suche nach Perfektion zu Papier: Das Buch der fünf Ringe. Bemerkenswert an diesem Werk ist, dass es bei Weitem nicht nur von Kampftaktiken und Fechtfiguren handelt – für Musashi zeigt sich der Weg des Kriegers nämlich in jedem Augenblick des Alltagslebens. Sein Buch ist daher nicht nur eine Anleitung zur Kampfkunst, sondern auch ein Buch über Ethik, ein Ratgeber für bewusste, entscheidungsstarke Lebensführung. Wer den Weg des Kriegers meistert, überlebt nicht nur unbesiegt, sondern brilliert in jeder Aufgabe, die er sich stellt. Wie um diesen Anspruch zu beweisen, widmete sich Musashi im hohen Alter der Kalligrafie, der Malerei und der Bildhauerei – und schuf in all diesen Bereichen Werke, die heute als Meisterwerke gehandelt werden. Das Buch der fünf Ringe begründete nicht nur die moderne Kampfkunst Japans, sondern ist als Strategieratgeber bis heute populär.

Take-aways

  • Das Buch der fünf Ringe ist ein Kerntext der japanischen Kultur.
  • Inhalt: Die Niten-ichiryū-Schule ist der einzig wahre Weg des Schwertkampfes. Sie verlangt Gleichmut in allen Lebenslagen und lehrt, dass der Erfolg im Kopf beginnt. Wer aufmerksam für die Schwächen seines Gegners ist und wer dessen Rhythmus aufzunehmen vermag, wird ihn besiegen.
  • Das Buch gilt als Gründungsdokument der japanischen Kampfkunst Kendō.

Über den Autor

Miyamoto Musashi, auch bekannt als Shinmen Musashi no Kami Fujiwara Harunobu oder Niten Dōraku, wird 1584 in der Provinz Mimasaka in Japan geboren. Musashi ist ein alter Name für die Region um Tokyo. Miyamoto wächst bei seinem Onkel, einem Priester, auf, da sein Vater bereits früh verstorben ist. Bereits mit jungen Jahren beginnt er mit Kendō und gewinnt mit 13 Jahren sein erstes Duell: Er tötet den erfahrenen Samurai Arima Kihei. Mit 16 Jahren verlässt er seine Heimat und beginnt ein Reiseleben als Rōnin: als mittel- und herrenloser Samurai. Er widmet sich einzig dem Schwertkampf als einer Kunst, von der er sich religiöse Erleuchtung verspricht. In zahlreichen Schlachten und Duellen beweist Musashi sein kämpferisches Talent und wird zur lebenden Legende. Mit 29 Jahren hat er bereits über 60 Kämpfe bestritten – und sie alle gewonnen. Nach 1612 gilt Musashi in Japan als unbesiegbar und hört auf, im Kampf Schwerter zu benutzen. Von nun an widmet er sich vermehrt der Religion. Kendō dient ihm ausschließlich als Weg zur Erleuchtung. Er adoptiert zwei Söhne: Miyamoto Mikinosuke und Miyamoto Iori. 1634 erkennt er seiner eigenen Aussage nach das Wesen des Kendō und lässt sich auf der Insel Kyushu nieder. Dort schafft Musashi Malereien, Grafiken und Skulpturen, die heute als Meisterwerke angesehen werden. 1643 zieht er sich als Einsiedler in eine Höhle zurück und verfasst seine zwei Hauptwerke Gorin no Sho (Das Buch der fünf Ringe) sowie Dokkōdō (Der Weg der Einsamkeit). Kurz nach deren Vollendung stirbt Musashi am 13. Juni 1645. Er gilt als Gründer der Niten-ichiryū-Schule und wird als Heiliger verehrt.


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