Das Ende der Behaglichkeit
Wie die modernen Kriege Deutschland und Europa verändern
Rezension
Mit dem Boom der Nachkriegsjahre gelang den Deutschen ein beispielloser Aufstieg. Doch der erworbene Wohlstand machte die Eliten bald behäbig. Solche Trägheit ist kein guter Nährboden für Innovationen, warnt Michael Maier in Das Ende der Behaglichkeit. Er geht hart mit den Deutschen ins Gericht. Diese hätten das digitale Zeitalter verschlafen, während die USA mit Google und Co. mächtige neue Industriezweige aufbauten. Mit den neuen Technologien lässt sich nicht nur die Überwachung der Bürger, sondern auch moderne Kriegstechnik optimieren, zum Einsatz in realen, digitalen oder Wirtschaftskriegen. Das Buch stellt durchaus bedenkenswerte Zusammenhänge her. Allerdings neigt Maier in seinem Enthüllungsgestus teils zum Alarmismus. Vielen seiner Analysen haftet der Geruch von Verschwörungstheorien an – etwa, wo er den deutschen Medien unterstellt, sie hätten sich in der Ukrainekrise als Propagandainstrument einspannen lassen und durch einseitige Berichterstattung Sanktionen gegen Russland zu legitimieren versucht. getAbstract empfiehlt das Buch dennoch allen, die angesichts einer volatilen Weltlage an sinnstiftenden Deutungen des Geschehens interessiert sind.
Zusammenfassung
Über den Autor
Michael Maier ist Journalist und Herausgeber der Deutschen Wirtschafts Nachrichten. Als Chefredakteur schrieb er unter anderem für die Berliner Zeitung und den Stern. Er verfasste auch Die Plünderung der Welt und Die ersten Tage der Zukunft.
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