Bitcoin, Libra, bargeldloses Zahlen, Nullzinsen – die Welt des Geldes ändert sich derzeit radikal. Nicht unbedingt zum Besseren, meint Wirtschaftsredakteur Alexander Hagelüken. Er liefert einen guten Überblick über die aktuellen Entwicklungen und zeigt ihre Gefahren klar auf, etwa die immer größer werdende Macht der Tech-Konzerne, die mit Facebooks Libra ein neues Niveau erreicht. Frei von jeglichem Alarmismus klärt Hagelüken kompetent auf. Das Buch – angereichert mit kleinen Reportagen, vielen Zitaten von Fachleuten und historischen Anekdoten – ist ein gelungener Einstieg in das Thema.
Nullzinsen, Bargeldabschaffung und Digitalwährungen verändern den Charakter von Geld radikal.
Beim Einkaufen oder beim Zahlen im Restaurant holen wir das Portemonnaie heraus und zahlen bar. Noch ist das normal. Doch die Zukunft ist längst angebrochen: In China etwa erfassen Kameras am Eingang von Supermärkten die Gesichter der Kunden. Die Einkäufe werden dann automatisch vom Konto des Kunden abgebucht.
Doch nicht nur neue Zahlungsvorgänge, sondern auch der Aufstieg von digitalen Währungen wie Bitcoin verändert die finanzielle Welt derzeit radikal. Sollte sich Facebook mit seiner geplanten Währung Libra durchsetzen, dürften noch größere Umwälzungen anstehen.
Auch der Wegfall von Zinsen durch die Nullzins- und Negativzinspolitik der internationalen Notenbanken stellt eine Zäsur dar. Wer sparen will, muss sich heute Alternativen zum Sparbuch suchen.
Geld ist also nicht mehr das, was es über Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende war. Das muss aber keine Katastrophe sein. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Neuerungen neben Risiken auch Chancen bieten. Allerdings müssen wir den Wandel gestalten – zu unserem Nutzen. Auch müssen wir uns gegen...
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