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Das Gartenfest
Buch

Das Gartenfest

London, 1922
Diese Ausgabe: Insel Verlag, 2016 Mehr

Literatur­klassiker

  • Erzählsammlung
  • Moderne

Worum es geht

Die ruhige Schwere des Lebens

Die Kurzgeschichtensammlung Das Gartenfest ist das letzte von nur drei Werken, die Katherine Mansfield zu Lebzeiten veröffentlichte. Die eigenwillige und skandalumwitterte Neuseeländerin beweist darin, weshalb sie, neben ihrer Freundin Virginia Woolf, als eine der bekanntesten und besten Vertreterinnen der literarischen Moderne gilt. In schlichten und ruhigen Erzählungen, glasklaren Charakterstudien und eindrucksvollen Stimmungsbildern fängt sie die Lebensschicksale und Gefühlsdynamiken ihrer Protagonisten ein. Über allen Geschichten schwebt das bedrückende Gefühl einer tiefen Entfremdung, das so charakteristisch für die klassische Moderne geworden ist, aber auch die beklemmende Einsicht in die Endlichkeit des Lebens. Als Mansfield diese Kurzgeschichten schrieb, war sie selbst bereits schwer von ihrer Tuberkuloseerkrankung gezeichnet. Die Veröffentlichung dieser sehr erfolgreichen und beliebten Sammlung im Frühjahr 1922 überlebte sie um nur knapp ein Jahr.

Take-aways

  • Die Erzählsammlung Das Gartenfest ist die dritte und letzte Veröffentlichung von Katherine Mansfield, die zu ihren Lebzeiten erschien.
  • Inhalt: Die Kurzgeschichten geben alltägliche Situationen verschiedener Personen wieder, die oft durch den plötzlichen Hereinbruch des Todes aus der Bahn geworfen werden.
  • In schnörkelloser und direkter Sprache beschreibt Mansfield das Gefühlsleben und die subjektiven Wahrnehmungen ihrer Helden.

Über die Autorin

Katherine Mansfield wird am 14. Oktober 1888 als Kathleen Mansfield Beauchamp in eine wohlhabende und gut situierte Familie in Wellington, Neuseeland geboren. 1903 zieht sie nach London, wo sie eine Karriere als Konzertcellistin anstrebt. Nach ihrer vorübergehenden Rückkehr nach Neuseeland wendet sie sich jedoch der Literatur zu. Sie übernimmt das Pseudonym „Katherine Mansfield“ und erhält erste bezahlte Aufträge. Unglücklich in Neuseeland, zieht sie 1908 endgültig nach London und beginnt mit der finanziellen Unterstützung ihres Vaters ein Bohemienleben. Nach einigen lesbischen Affären wird sie 1909 schwanger, heiratet überstürzt einen anderen Mann, lässt sich sofort wieder scheiden und wird von ihrer Mutter nach Bayern geschickt, wo sie eine Fehlgeburt erleidet. Nach ihrer Rückkehr aus Deutschland erlebt sie eine erste äußerst produktive Schaffensphase und veröffentlicht 1911 In einer deutschen Pension (In a German Pension). Mansfield tut diese Sammlung rückblickend als schlechtes Jugendwerk ab und spricht sich gegen eine Neuveröffentlichung aus. 1911 beginnt eine lange und unstete Beziehung mit dem Herausgeber John Middleton Murry. Sie verlässt ihn mehrmals und hat Affären mit Francis Carco und Ida Baker. 1918 heiraten Murry und Mansfield, doch auch ihre Ehe bleibt turbulent. Mansfield hält sich mit Zeitungsartikeln und Buchrezensionen über Wasser. Nach 1916 wird sie zwar immer produktiver, leidet aber auch zunehmend an einer 1917 diagnostizierten Tuberkulose sowie an psychischen Problemen. Ende 1920 gelingt ihr mit der Sammlung Seligkeit (Bliss) der Durchbruch, den sie mit Das Gartenfest (The Garden Party) 1922 bestätigt. Am 9. Januar 1923 stirbt sie im Sanatorium des berühmten Esoterikers Georges Gurdijeff und wird im französischen Avon beigesetzt. Nach ihrem Tod veröffentlicht Murry ihren literarischen Nachlass sowie ihre Briefwechsel.


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