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Das Geld der Zukunft
Buch

Das Geld der Zukunft

Über die zerstörerische Wirkung unseres Geldsystems und Alternativen hierzu

Riemann, 2002 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Unser Verständnis vom Geld wird selten hinterfragt. Bernard Lietaer übernimmt diese Aufgabe – und stellt fest, dass das bisherige Währungssystem die Konkurrenz fördert und den Gemeinsinn unterbindet. Er plädiert daher für eine Koexistenz unterschiedlicher Währungsformen. Manches, was Lietaer da schreibt, klingt erst mal absurd. Das Befremden legt sich aber rasch und es ist dann geradezu erfrischend, scheinbare Selbstverständlichkeiten radikal in Frage gestellt zu sehen: Warum haben wir das Geld, das wir haben? Warum funktioniert Geld so, wie es funktioniert? Pädagogisch führt Lietaer vom „Ist“ zum „Soll“. Überzeugend legt er dar, dass jede Gemeinschaft als System subtiler Abhängigkeiten funktioniert. Alternative (Tausch-)Währungen helfen, solche Gemeinschaften aufzubauen und der Entfremdung in den westlichen Gesellschaften entgegenzuwirken. Da Lietaer ein hochrangiger Finanzfachmann ist, wabert selten der Ruch des Esoterischen durch seine pointierten Ausführungen. getAbstract empfiehlt dieses Buch allen, die sich der Meinung anschliessen mögen, dass der Kopf rund ist, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

Zusammenfassung

Eine Ahnung von Geld

Geld ist kein Ding, sondern eine Übereinkunft. Wenn heute beim Wort „Geld“ die meisten Menschen an Banknoten und Münzen denken, ist das zu kurz gedacht: Was ist eine Kreditkarte anderes als Geld? Oder Bonusmeilen für Vielflieger? Oder, historisch gedacht, Kaurimuscheln? Es ergibt sich folgende Arbeitshypothese: Geld ist eine Übereinkunft innerhalb einer Gemeinschaft, etwas als Tauschmittel zu verwenden. Das derzeitige Währungssystem ist ein Produkt des Industriezeitalters und seiner Weltsicht, es formt und verstärkt die entsprechenden Werte und Befindlichkeiten. Zugleich wird es von den meisten als selbstverständlich angesehen.

Umso wichtiger ist es, darüber nachzudenken, was wir als Geld akzeptieren. Unsere Währungen sind so angelegt, dass sie Konkurrenz fördern statt Kooperation. Geld ist verantwortlich für das ständige Wachsen-Müssen. Aber die Zeit des Kapitalismus läuft ab, die Welt steht vor einem massiven Wandel. Was kommen wird, ist noch völlig ungewiss. Schlagworte wie „Informations-“ oder „Wissensgesellschaft“ deuten zwar an, wohin die Reise geht, zeigen aber noch kein Ziel an. Viele Menschen sind skeptisch – dabei gibt es durchaus Anlass...

Über den Autor

Bernard A. Lietaer unterrichtet an der Sonoma State University archetypische Psychologie und am Institute for Sustainable Resources and Agriculture der Universität Berkeley nachhaltiges Wirtschaften. Lietaer war fünf Jahre bei der belgischen Zentralbank beschäftigt und dort zuständig für die Einführung des ECU, des Vorläufers des Euro. Anschliessend wurde er Präsident des elektronischen Zahlungssystems in Belgien. Ausserdem arbeitete er als Währungshändler und Geschäftsführer eines erfolgreichen Hedge-Fonds sowie als Berater internationaler Konzerne und lateinamerikanischer Länder.


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