Fake News, Trollfabriken, Bots – Peter Pomerantsev liefert einen tiefen Einblick in die Welt der digitalen Massenbeeinflussung. Politische Akteure auf der ganzen Welt nutzen die neuen Methoden. Im Reportagestil, spannend, detail- und faktenreich beschreibt der Autor seine Treffen mit Trollen, Spindoktoren, ehemaligen Islamisten und Opfern von Onlinekampagnen. Daneben blickt er auch immer wieder zurück in die eigene Vergangenheit – seine Eltern waren Dissidenten in der UdSSR. Schade nur, dass es oft zu weitschweifig wird. Auch realistische Lösungsvorschläge bleibt das Buch letztlich schuldig.
Durch das Internet haben wir Zugang zu mehr Informationen als jemals zuvor, sind aber auch anfälliger für Desinformation.
Meinungs- und Redefreiheit, Zugang zu neutralen Informationen, unabhängige Medien – mit dem Zusammenbruch des Kommunismus und dem Ende des Kalten Krieges schien all das auf Dauer gesichert. Doch es kam anders: Seit dem Aufkommen des Internets stehen uns zwar immer mehr Informationen zur Verfügung. Erkenntnisgewinn bringen sie aber oft nicht. Vielmehr sind das Internet und vor allem Social Media eine Brutstätte der Desinformation.
Gewiss, über Social Media können sich auch demokratische Protestbewegungen organisieren. Doch die neuen Medien werden oft auf schädliche Weise genutzt: um Wähler zu manipulieren, abweichende Meinungen zu unterdrücken, Kritiker zu diffamieren und Protestbewegungen zu zerschlagen. Wladimir Putin in Russland, Rodrigo Duterte auf den Philippinen und Donald Trump in den USA sind nur einige Beispiele für Politiker, die die neuen digitalen Möglichkeiten zu solchen Zwecken nutzen.
Politiker weltweit nutzen Methoden des digitalen Informationskriegs.
Putin, Duterte und Trump sind nicht die ...
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