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Das Kapital
Buch

Das Kapital

Ein Plädoyer für den Menschen

Pattloch, 2008 Mehr

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Analytisch
  • Augenöffner

Rezension

Der Titel ist etwas hochtrabend: Die Namensgleichheit zwischen dem Verfasser des berühmten Kapitals von 1867 und ihm selbst nimmt Bischof Reinhard Marx zum Anlass, sein eigenes Buch ebenso zu nennen. Der etwas fade Gag könnte manchen dazu bewegen, das Werk gleich wieder wegzulegen. Zu Unrecht: Nach einer ziemlich bemühten Ansprache des Autors an den verstorbenen Namensvetter zeigt sich, dass Reinhard Marx zu mehr in der Lage ist, als aus seinem Namen Kapital zu schlagen. Aus seiner Streitschrift spricht ein christlicher Glaube, der mitten im Leben steht und dessen Fragen ungewohnt offen angeht. Marx sieht die wirtschaftlichen Verhältnisse mit klarem Blick, und er zieht daraus ebenso klare Schlüsse. Etwas unklar bleibt nur, wie es nach der Analyse weitergehen soll. Revolution ist wohl keine Lösung, doch als Alternative zu Marx (Karl) hätte man von Marx (Reinhard) etwas konkretere Ideen erwartet. Trotzdem: getAbstract empfiehlt das Buch allen, die sich für die sozialpolitische Position der Kirche interessieren – eine durchaus bedenkenswerte Position, jenseits von Marxismus und blinder Marktgläubigkeit.

Take-aways

  • Das Christentum bietet eine Alternative zu den gängigen Wirtschaftstheorien: die christliche Sozialwissenschaft.
  • Marxismus und Christentum stimmen in ihrer Kritik am ungehemmten Kapitalismus, der die Freiheit des Einzelnen bedroht, überein.
  • Sie gehen jedoch auseinander in der Frage, wie die Probleme zu lösen sind.

Über den Autor

Reinhard Marx ist Erzbischof von Freising und München. Er hat außerdem den Vorsitz der Deutschen Kommission Justitia et Pax sowie den Vorsitz der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen der Deutschen Bischofskonferenz.


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