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Das Recht auf sich selbst
Buch

Das Recht auf sich selbst

Bedrohte Privatsphäre im Spannungsfeld zwischen Sicherheit und Freiheit

NZZ Libro, 2003 Mehr

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Bewertung der Redaktion

6

Qualitäten

  • Umfassend
  • Analytisch
  • Wissenschaftsbasiert

Rezension

In Diskussionen um den großen Lauschangriff in Deutschland, die Patriot Acts I und II in den USA oder das Bankgeheimnis in der Schweiz findet ein Argument scheinbar immer mehr Anhänger: Alle rechtschaffenen Bürger hätten von der Überwachung und Einmischung durch den wohlwollenden Rechtsstaat nichts zu befürchten. Wer diese Überwachung ablehne, mache sich nur verdächtig. Den Autoren dieses Sammelbandes gelingt es jedoch, dieses Argument schlüssig zu widerlegen. Anhand von historischen, rechtsphilosophischen und aktuellen Betrachtungen zum menschlichen Grundrecht auf Privatheit machen sie deutlich, dass in dieser Frage kein noch so hehrer Zweck die Mittel heiligen kann. Vor allem die Auswahl klassischer Texte u. a. von so unterschiedlichen Autoren wie Hannah Arendt und Alexis de Tocqueville macht deutlich, dass ein Beharren auf dem Schutz der Privatsphäre keine Frage politischer Ideologien ist. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die auch in Zeiten realer Bedrohungen an diesem wesentlichen Grundsatz freier Gesellschaften festhalten wollen. Sie bekommen hier stichhaltige Argumente geliefert.

Zusammenfassung

Privatheit - ein Menschenrecht

Der Schutz der Privatsphäre ist einer der Grundpfeiler jeder freien Gesellschaftsordnung. Er ist eines der wichtigsten Merkmale, das diese von totalitären Staatsformen unterscheidet. Dennoch wird das Recht auf Privatheit heute leichtfertig auf dem Altar vermeintlich höherer Anliegen geopfert. Das Recht der Öffentlichkeit auf Informationen, innere Sicherheit, Terrorismusbekämpfung - all das, so argumentieren Befürworter weitreichender Überwachungssysteme, wiege schwerer als der ohnehin sehr unscharfe Begriff der Privatheit. Vertreter der unterschiedlichsten ideologischen Färbungen instrumentalisieren den Feldzug gegen den Schutz der Privatsphäre auf ihre Weise: Im Kampf gegen das "Unmoralische" überschreiten Konservative in den USA sogar die Schwelle der Schlafzimmer ihrer Bürger, während Feministinnen die Familie als Brutstätte für eheliche Gewalt gegen Frauen betrachten und deshalb Zugang verlangen. Obwohl die Motive unterschiedlich sind, ziehen beide Gruppen in der Praxis am selben Strang.

Viele Menschen falten die Hände und sagen sich: "Ich bin klein, mein Herz ist rein - was habe ich als rechtschaffener Bürger schon zu befürchten?" ...

Über die Autoren

Konrad Hummler ist geschäftsführender Teilhaber von Wegelin & Co., Privatbankiers in St. Gallen. Außerdem sitzt er im Stiftungsrat der gemeinnützigen Progress Foundation, ebenso wie sein Co-Herausgeber Gerhard Schwarz, Leiter der Wirtschaftsredaktion der Neuen Zürcher Zeitung.


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