„Ein Unternehmen, eine Wirtschaft, die nicht den Menschen dient, wird dauerhaft keine Daseinsberechtigung haben“, schreibt Ana-Cristina Grohnert. Starke Worte: Die ehemalige Allianz-Managerin rüttelt vehement an den Grundfesten der Unternehmensführung. Kurzfristiges Gewinndenken, die Vereinfachung komplexer Zusammenhänge und individueller Egoismus sind für sie die Gründe dafür, dass die Wirtschaft ihre Zukunftsfähigkeit verspielt. Grohnert zeigt in klaren Worten, was in Unternehmen schiefläuft. Ihre Zukunftsvision für Wirtschaft und Gesellschaft könnte allerdings etwas konkreter sein.
Globalisierung, Digitalisierung und Komplexität fordern Unternehmen heraus.
Unternehmen müssen heute vor allem drei wichtige Herausforderungen meistern: Globalisierung, Digitalisierung und Komplexität.
Globalisierung im Sinne weltweiter Vernetzung bedeutet Abhängigkeit. Spätestens seit der Coronapandemie wissen wir, dass die Abhängigkeit von Warenströmen große Probleme mit sich bringt.
Die Digitalisierung kann in einigen Bereichen auch zu Verschlechterungen führen, etwa wenn Kunden sich stundenlang in einer Warteschleife mit Chatsbots herumschlagen müssen. Auch Angestellte in Unternehmen begegnen der Digitalisierung oft mit Misstrauen, weil sie glauben, ihr Arbeitsplatz könnte bald gefährdet sein.
Komplexität, die dritte Herausforderung, wird in vielen Unternehmen missachtet. Wirtschaftliche Zusammenhänge sollen funktionieren wie ein Lichtschalter: Er wird gedrückt und die Lampe geht an. In der Wirklichkeit passieren aber mindestens fünf Dinge gleichzeitig. Diese Komplexität muss wahrgenommen und berücksichtigt werden. Denn sie bietet auch Chancen: Wer Komplexität meistert, kann Innovationen daraus ableiten.
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