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Worum es geht
Learning by Dewey-ing
Das bekannte Motto „Learning by Doing“ fasst sehr gut zusammen, worum es in John Deweys Erziehungstheorie geht: Schüler sollen an praktischen Beispielen aus eigener Erfahrung lernen. Mehr noch: Sie sollen im gemeinsamen Lösen von konkreten Problemen das Lernen selbst lernen. Erziehung ist ein Selbstzweck und ein lebenslanger Prozess. Mit dieser Absage an autoritäre Erziehungsstile und verstaubte Lehrstoffe hat John Dewey der internationalen Reformpädagogik entscheidende Impulse gegeben. Der angesehene Philosoph und Psychologe wirkte bereits ab den 1870er-Jahren in den Debatten um die Neugründung des US-amerikanischen Bildungssystems mit und leitete ab 1896 einen eigenen Schulversuch. In Erziehung und Demokratie führte er 1916 diese pädagogische Erfahrung mit seiner Philosophie und Gesellschaftstheorie zusammen. Das Ergebnis ist eine mitreißende Streitschrift für die Werte eines lebensnahen und kooperativen Erfahrungslernens zur Heranbildung mündiger und eigenständiger Bürger, auch im Sinne einer funktionierenden Demokratie.
Zusammenfassung
Über den Autor
John Dewey wird am 20. Oktober 1859 in Burlington, Vermont geboren. Sowohl der Schulbesuch als auch sein Philosophiestudium in Burlington führen ihm früh die Mängel der öffentlichen Bildungsanstalten vor Augen. Während seines Studiums entdeckt er die Philosophie von G. W. F. Hegel und ist tief beeindruckt. Parallel zu seiner universitären Ausbildung arbeitet Dewey als Highschool-Lehrer und bemerkt, wie stark die Schulpädagogik vom Leben der Jugendlichen getrennt ist – eine Tatsache, die er in seinen pädagogischen Arbeiten fortan zu überwinden sucht. 1894 wird er Professor für Philosophie an der Universität Chicago und stellt seine Forschung ganz ins Zeichen der Pädagogik. Er gründet eine Elementary School, die Laboratory School, in der er seine pädagogische Theorie praktisch erprobt. Bald entsteht an der Universität von Chicago auch eine eigene pädagogische Fakultät, die School of Education. Von hier geht im Weiteren die US-amerikanische Reformpädagogik aus, die Deweys pädagogische Theorie fest im US-amerikanischen Bildungssystem etabliert. Außerdem gründet er gemeinsam mit George Herbert Mead und James Rowland Angell einen einflussreichen Zweig der funktionalistischen Psychologie. Ab 1904 lehrt er bis zu seiner Emeritierung 1930 Philosophie an der Columbia Universität in New York, gründet dort die New School mit und entwickelt einen Zweig des Pragmatismus, der heute als Konsequentialismus gelehrt wird. Dewey ist ein vielfach engagierter Intellektueller, veröffentlicht Reiseberichte, demokratische Manifeste, Arbeiten zur Ästhetik und Religionsphilosophie sowie eine eigenständige Logik. Aus seiner ersten Ehe mit der 1927 verstorbenen Alice Chipman entstehen sechs Kinder; im Alter von 87 heiratet der Witwer noch einmal. Am 1. Juni 1952 stirbt John Dewey nach langjähriger Krankheit in New York.
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