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Der alte Mann und das Meer
Buch

Der alte Mann und das Meer

New York, 1952
Diese Ausgabe: Rowohlt, 2005 Mehr

Literatur­klassiker

  • Novelle
  • Moderne

Worum es geht

Parabel über den Daseinskampf des Menschen

Der alte Mann, sein Boot, der ihn bewundernde Junge, das Meer, ein paar Wolken, zwei, drei Fische, die verspeist werden, der große Fisch, mit dem er drei Tage hindurch kämpft, und schließlich die Haie - das sind nahezu alle Beteiligten dieser weltberühmten Erzählung. Hemingways letztes vollendetes Werk war ein Triumph über seine Kritiker, die ihn nach einigen Misserfolgen schon für literarisch tot erklärt hatten. Die sofort um sich greifende Begeisterung für Der alte Mann und das Meer war in den Jahren nach dem Erscheinen 1952 so groß, dass das Buch sogar in der Begründung für den Literaturnobelpreis erwähnt wurde, den Hemingway zwei Jahre später erhielt. Mit sparsamen Mitteln schildert der Autor den einsamen, dreitägigen Kampf eines vom Glück verlassenen alten Fischers mit einem großen Fisch. Unter Aufbietung aller Kräfte, aller Erfahrung und allen Geschicks gewinnt der alte Mann schließlich den Kampf - doch dann kommen die Haie ... Eine sehr bewegende Lektüreerfahrung!

Zusammenfassung

Vom Glück verlassen

Seit 84 Tagen wird Santiago, ein alter kubanischer Fischer, vom Pech verfolgt, denn er hat in dieser Zeit keinen einzigen Fisch gefangen. Auch wenn der alte Mann als armer Witwer kaum Bedürfnisse hat und keine Familie ernähren muss, sind 84 Tage ohne Fang eine traurige Bilanz, denn sie sind noch schlimmer als Armut, sie bedeuten: nichts haben. Die übrigen Fischer bedauern den alten Mann im Stillen, halten sich aber fern. Nur der Junge Manolin, den der alte Mann schon als Fünfjährigen mit hinaus aufs Meer genommen hat, liebt und bewundert ihn. Manolin kommt jeden Abend an den Strand und hilft dem alten Mann mit dem Boot, dem Mast, dem Segel, den Leinen, der Harpune. Mit ihm hinauszufahren haben die Eltern dem Jungen aber inzwischen verboten: Es klebt zu viel Pech an dem alten Mann und seinem Boot. Auch Santiago möchte, dass der Junge lieber bei den anderen in deren Glücksboot mitfährt. Sie machen reichen Fang.

Baseball und Löwen in Afrika

Der Junge gibt dem alten Mann am Abend im Strandrestaurant ein Bier aus. Er erzählt von vergangenen Zeiten. Manolin drängt Santiago förmlich auf, ihm frische Köder für den folgenden Tag besorgen zu dürfen...

Über den Autor

Ernest Hemingway ist nicht nur als einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts bekannt, sondern auch wegen seines abenteuerlichen und teilweise glamourösen Lebens. Geboren am 21. Juli 1899 im amerikanischen Bundesstaat Illinois als Sohn eines Landarztes und einer Opernsängerin, lernt er schon als Kind von seinem naturbegeisterten Vater das Jagen und Angeln. Die Liebe zur Natur und das raubeinige Naturburschenimage, das er später kultiviert, rühren aus dieser Zeit. Seine berufliche Laufbahn beginnt er als Lokalreporter in Kansas City, und die Herkunft vom journalistischen, faktenorientierten Schreiben ist mitbestimmend für Hemingways typischen Stil. Am Ersten Weltkrieg nimmt er freiwillig als Sanitäter teil, nach dem Krieg schließt er sich in Paris einer Gruppe von Schriftstellern und Künstlern um Gertrude Stein an. Die Winter 1925 und 1926 verbringt er im österreichischen Montafontal, wo er den Roman The Sun Also Rises (Fiesta) schreibt, der 1926 erscheint und mit dem ihm sein literarischer Durchbruch gelingt. Hemingway bleibt auch Reporter und Kriegsberichterstatter, so im Griechisch-Türkischen Krieg 1922, im Spanischen Bürgerkrieg 1936–1939 und im Zweiten Weltkrieg. 1940 erscheint For Whom the Bell Tolls (Wem die Stunde schlägt). 1954 erhält er den Nobelpreis für die Novelle The Old Man and the Sea (Der alte Mann und das Meer, 1952). Hemingway sucht oft ganz bewusst die Nähe zu Gefahr, Abenteuer, Risiko; er liebt die Großwildjagd in Afrika und den Stierkampf und überlebt zwei Flugzeugabstürze. Seine Bücher schreibt er meist unter enormem psychischem Druck. Wie viele Schriftsteller seiner Zeit ist er alkoholkrank. Er sucht den Lebensgenuss in vollen Zügen, leidet aber auch unter Depressionen. Ernest Hemingway heiratet viermal und hat drei Söhne; die berühmteste Ehe ist die dritte mit Martha Gellhorn, einer ebenfalls bedeutenden Reporterin und Schriftstellerin. Mit ihr zusammen lebt er ab 1940 auf Kuba. In Idaho setzt Hemingway nach längerer Krankheit seinem Leben am 2. Juli 1961 durch einen Gewehrschuss selbst ein Ende – ähnlich wie bereits sein Vater und wie später seine Enkelin Margaux.


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