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Worum es geht
Caesar gegen Rom
Am 10. Januar 49 v. Chr. überschritt Caesar den Grenzfluss Rubikon gen Italien und eröffnete damit den Bürgerkrieg, der vier Jahre später in Caesars Alleinherrschaft mündete. Sein Buch Der Bürgerkrieg verfasste er während oder kurz nach diesem Feldzug, der ihn von Italien über Spanien und Griechenland bis nach Ägypten führte. Auch wenn Caesars nüchterne Sprache Objektivität suggeriert, handelt es sich keineswegs um eine sachliche Darstellung der historischen Ereignisse. Caesar verfasste die Schrift vielmehr in deutlich propagandistischer Absicht, um den blutigen Bürgerkrieg gegen seine Heimat zu rechtfertigen. Dabei ging es ihm nicht darum, eine politische Idee durchzusetzen, sondern vor allem um die Rettung seiner persönlichen Ehre, die er durch das widerständige Verhalten des römischen Senats und seines Erzrivalen Pompeius verletzt sah. Caesar betont die eigenen militärischen Erfolge ebenso wie seine Milde im Umgang mit dem Gegner. Die Propaganda wirkte noch lange nach Caesars Tod: Mit Der Bürgerkrieg gelang es ihm, seinen Ruf als großer, taktisch geschickter und dabei großzügiger Feldherr und Politiker zu festigen.
Zusammenfassung
Über den Autor
Gaius Iulius Caesar wird am 13. Juli 100 v. Chr. als Spross einer altrömischen Adelsfamilie geboren. Er selbst stellt seine Familie später als halb göttliches Geschlecht dar, das zum Herrschen geboren ist. Während seiner Jugend erlebt er die Römischen Bürgerkriege zwischen Popularen und Optimaten. Caesar lässt sich zum Redner ausbilden und glänzt früh nicht nur durch Eloquenz, sondern auch durch Entschlusskraft und Machtwille. Schnell durchläuft er die Ämterlaufbahn. Eine ihm als Statthalter übertragene Provinz in Spanien verwaltet er erfolgreich und kann sich nun um das höchste Staatsamt bewerben: das Konsulat. Daneben schließt er ein Bündnis mit Pompeius und Crassus, das erste Triumvirat (Dreimännerbund). 59 v. Chr. wird er Konsul. Er setzt viele Reformen um, siedelt beispielsweise städtische Proletarier als Bauern auf dem Land an. Caesar regiert autoritär und ignoriert zunehmend den Senat, der den Konsuln eigentlich als Kontrollorgan an die Seite gestellt ist. Ohne Mandat und öffentliche Mittel erobert er Gallien und profiliert sich so als Feldherr. Die neuen Gebiete bescheren Rom – und Caesar selbst – Reichtum, was seine Position stärkt. Pompeius und der Senat versuchen, ihn von der Spitze der römischen Politik zu verdrängen. Caesar marschiert mit seinen Truppen in Italien ein. Mit der Überschreitung des Flusses Rubikon und dem Spruch „Der Würfel ist geworfen!“ beginnt er die Eroberung Roms. Dies gelingt, wobei Caesar Gewalt gegen das Volk zu vermeiden sucht. Später schlägt er Pompeius vernichtend, und in Rom wird ihm die lebenslange Diktatur zugestanden. Er wird als Gott verehrt und hat ein Verhältnis mit der ägyptischen Herrscherin Kleopatra. Sein Erfolg beschert ihm viele Feinde. Am 15. März 44 v. Chr., den „Iden des März“, wird Caesar ermordet. Rom bleibt dennoch Monarchie, die Republik ist Vergangenheit. Caesars Name lebt in den Bezeichnungen „Kaiser“ und „Zar“ fort. Caesar hat Ausdehnung und Verfassung des Römischen Reiches so nachhaltig verändert wie kaum ein anderer.
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