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Der dritte Mann
Buch

Der dritte Mann

London, 1950
Diese Ausgabe: dtv, 2004 Mehr

Literatur­klassiker

  • Kriminalroman
  • Moderne

Worum es geht

Dunkle Geschäfte im Nachkriegs-Wien

Wien nach dem Zweiten Weltkrieg: Die Stadt liegt am Boden. Amerikanische, französische, englische und sowjetische Demarkationslinien ziehen sich wie Narben durch das Stadtbild. Überall Trümmer, Verfall und Korruption. Diese Kulisse betritt der Groschenroman-Autor Rollo Martins, der von seinem alten Schulfreund Harry Lime eingeladen wurde. Doch kaum in der Donaumetropole angekommen, erfährt Martins, sein Freund sei bei einem Autounfall gestorben. Noch dazu bezichtigt der Polizeichef den Toten schwerwiegender Verbrechen im Zusammenhang mit einer Penicillin-Mafia im Untergrund. Martins geht dem Rätsel um den „dritten Mann“, einen mysteriösen Zeugen des angeblichen Unfalls, auf eigene Faust nach. Was er dabei aufdeckt, gefällt ihm ganz und gar nicht ... Von der Ankunft in Wien bis zur spektakulären Verfolgungsjagd durch die Abwasserkanäle der Stadt wurde Greenes Roman von Carol Reed mit Orson Welles und Joseph Cotten kongenial verfilmt. Greene selbst sah den Film als das eigentliche Werk und den Roman nur als Vorstufe dazu. Das Ergebnis: Einer der größten Thriller der Nachkriegszeit und ein Klassiker des Film noir. Die Filmmusik, vom Volksmusiker Anton Karas komponiert und auf einer Zither gespielt, wurde ein Welthit.

Zusammenfassung

Besuch bei einem Toten

Wien, im Februar 1945. Die Stadt ist in vier Besatzungszonen geteilt: eine russische, eine französische, eine englische und eine amerikanische. Nachts dreht eine internationale Patrouille der Besatzungsmächte ihre Runden. Der Schnee fällt in dichten Flocken auf die Ruinen und den zerstörten Prater, als der Brite Rollo Martins in der Stadt eintrifft. Martins schreibt unter einem Pseudonym billige Wildwestromane. In Wien will er seinen alten Schulfreund Harry Lime besuchen und einige Frauengeschichten der unangenehmeren Art vergessen. Doch als er am Flughafen ankommt, erwartet ihn eine Enttäuschung: Lime ist nicht da, um ihn abzuholen. Martins nimmt einen Bus zum Hotel Astoria, wo ihn eine Nachricht von einem gewissen Mr. Crabbin erreicht: Er solle bitte im Hotel warten, bis man sich mit ihm in Verbindung setze. Martins ignoriert die Nachricht und nimmt sich ein Taxi zur Wohnung von Harry Lime. Dort erfährt er von einem griesgrämigen Nachbarn, Herrn Koch, dass Lime bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei und soeben beerdigt werde. Sofort begibt sich Martins zum Zentralfriedhof und wird Zeuge der Beisetzung. Nach der Beerdigung...

Über den Autor

Graham Greene wird am 2. Oktober 1904 in Berkhamsted (Hertfordshire) in England geboren. Als Kind ist Greene ein schüchterner Junge, der sich schnell einigelt und von Gleichaltrigen abwendet. Dass sein Vater Schuldirektor ist, macht ihm den Kontakt zu anderen Kindern nicht einfacher. So wird Greene zum Einzelgänger und Außenseiter, der sich immer öfter in die fantastische Welt der Literatur flüchtet. Die Schule wird für ihn zur Qual: Sein Hass darauf wird so stark, dass er sogar Selbstmordversuche unternimmt und seine Eltern mit 15 Jahren mit dem Entschluss konfrontiert, die Schule nicht mehr zu besuchen. Die Eltern schicken ihn zu einem Therapeuten nach London, der Greene dazu ermutigt, zu schreiben. Greene beginnt ein Geschichtsstudium am Balliol College in Oxford, das er nach eigenen Angaben „betrunken und schuldengeplagt“ 1925 beendet. Es folgen mehrere Anstellungen bei unterschiedlichen Redaktionen, unter anderem beim Nottingham Journal, wo er seine spätere Frau Vivien Dayrell-Browning kennenlernt. In diese Zeit fällt auch seine Konversion zur katholischen Kirche, die sein weiteres Werk entscheidend beeinflussen wird. Eine Anstellung bei der Times führt ihn nach London. Sein erster veröffentlichter Roman Zwiespalt der Seele (The Man Within, 1929) wird so erfolgreich, dass sich Greene fortan ganz auf die Schriftstellerei konzentriert. Um neues Material zu finden und seine Abenteuerlust zu befriedigen, begibt er sich auf größere Reisen: Seinen Aufenthalt in Schweden verarbeitet er in dem Buch Ein Sohn Englands (England Made Me, 1935); Der Weg nach Afrika (Journey Without Maps, 1936) resultiert aus seiner Reise durch Liberia; seine Arbeit für den britischen Auslandsgeheimdienst MI6 in Sierra Leone findet Niederschlag in Das Herz aller Dinge (The Heart of the Matter, 1948); und die Erlebnisse in Mexiko fließen in Die Kraft und die Herrlichkeit (The Power and the Glory, 1940) ein. Viele von Greenes Romanen werden verfilmt, Der dritte Mann (The Third Man, 1950) wird sogar direkt für die Verfilmung geschrieben. Greene stirbt am 3. April 1991 in Vevey in der Schweiz.


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    R. G. vor 1 Jahrzehnt
    Übersichtlich, strukturiert, informatIV!
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    P. H. vor 1 Jahrzehnt
    Danke - kurz und informativ
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    B. S. vor 1 Jahrzehnt
    Sehr gut!