Das Manifest der nächsten Revolution liegt vor. Seine Botschaft: Coaches retten erst den Menschen, dann die Welt. Die Autorin erschafft ein buntes Begriffsbiotop, um ihre Ideen zur Weiterentwicklung der Menschheit vorzustellen. Das liest sich zunächst innovativ, ja visionär. Und der gute Wille, der darin zum Ausdruck kommt, ist aller Ehren wert. Doch als Utopie ist das Buch nicht originell, als Roadmap eines möglichen Wandels nicht realistisch genug. Dennoch enthält es wertvolle Anregungen.
Unser Leben im Wohlstand macht uns satt, aber unzufrieden. Es braucht einen Paradigmenwechsel.
Es ist paradox: Materiell geht es uns so gut wie nie. Deutschland und die Schweiz sind immer wieder in den Top-Ten-Listen der Länder mit der höchsten Lebensqualität. Und doch fühlt sich das Leben falsch an. Irgendetwas stört. Ob Führungskraft oder arbeitslos: Viele Menschen sind chronisch gestresst und empfinden ihr Dasein als sinnentleert, gefühllos, anstrengend, fremdbestimmt. Jeder vierte Europäer leidet an Angststörungen oder Depressionen. Es ist, als ob uns etwas daran hindert, glücklich zu werden. Wir ahnen das, stecken aber fest.
Das liegt an veralteten Denkmustern, denen wir alle folgen. Wir sind auf Wettkampf gepolt statt auf Kooperation, auf Kompensation statt auf Erfüllung, auf Hierarchien statt auf Netzwerke. Gerade in einer Zeit der Veränderungen verfallen wir in diese alten Muster. Wo wir versuchen, nach neuen Werten zu leben, führt das zu inneren Widersprüchen, da die alten Werte noch immer tief in uns verankert sind. Das kostet uns Kraft und erschöpft uns. Ein Beispiel sind die Arbeitsbedingungen der New Economy. Unter dem Stichwort New Work wird permanenter...
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