Jeremy Rifkin
Der Europäische Traum
Die Vision einer leisen Supermacht
Campus, 2004
Was ist drin?
Der amerikanische Traum ist tot, es leben die Vereinigten Staaten von Europa – provokante und mutige Thesen aus der Neuen über die Alte Welt.
Rezension
Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein: die Europäische Union als Zukunftsmodell, das Lebensqualität, Menschenrechte, Frieden in aller Welt sowie Arten- und Umweltschutz gewährleistet? Der europäische Traum von globaler Solidarität als Gegenentwurf zum alternden amerikanischen Ideal mit seinem hässlichen Individualismus und Turbokapitalismus? In Zeiten wirtschaftlicher Krisen in Euroland, gescheiterter Agrarreformen und stetigen Bauens an der Festung Europa wirkt diese Eloge auf den ersten Blick vielleicht wie ein schlechter Witz. Doch am Ende wird sie auch dem abgebrühtesten Euroskeptiker ein triumphierendes Lächeln hervorlocken. Recht hat er, der Rifkin: Wir Europäer haben es einfach besser! Die Frage, warum uns ein amerikanischer Intellektueller den eigenen Traum erklären muss, ist auch schnell beantwortet: weil es eigentlich Rifkins Traum von Europa ist. Der Autor bettet ihn ein in den ideengeschichtlichen Bogen vom Mittelalter bis zur Postmoderne. Wenn auch zuweilen redundant, steckt das Werk doch voller interessanter Fakten und Gedankenspiele. Am Ende ist man sogar geneigt, dem Träumer seinen glühenden Idealismus zu verzeihen. getAbstract.com empfiehlt das Buch allen, die in der politischen Debatte ein Wörtchen mitreden wollen.
Zusammenfassung
Über den Autor
Jeremy Rifkin berät die Europäische Kommission sowie Parteien und Politiker. Der Amerikaner ist Leiter der Foundation on Economic Trends in Washington, D. C., und lehrt an der Wharton School in Pennsylvania. Auch in seinen Büchern Das Ende der Arbeit und Access vertrat Rifkin provokante Thesen, die kontroverse Diskussionen in Wissenschaft und Wirtschaft auslösten.
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