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Der Europäische Traum
Buch

Der Europäische Traum

Die Vision einer leisen Supermacht

Campus, 2004 Mehr

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Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Es klingt fast zu schön, um wahr zu sein: die Europäische Union als Zukunftsmodell, das Lebensqualität, Menschenrechte, Frieden in aller Welt sowie Arten- und Umweltschutz gewährleistet? Der europäische Traum von globaler Solidarität als Gegenentwurf zum alternden amerikanischen Ideal mit seinem hässlichen Individualismus und Turbokapitalismus? In Zeiten wirtschaftlicher Krisen in Euroland, gescheiterter Agrarreformen und stetigen Bauens an der Festung Europa wirkt diese Eloge auf den ersten Blick vielleicht wie ein schlechter Witz. Doch am Ende wird sie auch dem abgebrühtesten Euroskeptiker ein triumphierendes Lächeln hervorlocken. Recht hat er, der Rifkin: Wir Europäer haben es einfach besser! Die Frage, warum uns ein amerikanischer Intellektueller den eigenen Traum erklären muss, ist auch schnell beantwortet: weil es eigentlich Rifkins Traum von Europa ist. Der Autor bettet ihn ein in den ideengeschichtlichen Bogen vom Mittelalter bis zur Postmoderne. Wenn auch zuweilen redundant, steckt das Werk doch voller interessanter Fakten und Gedankenspiele. Am Ende ist man sogar geneigt, dem Träumer seinen glühenden Idealismus zu verzeihen. getAbstract.com empfiehlt das Buch allen, die in der politischen Debatte ein Wörtchen mitreden wollen.

Zusammenfassung

Das Ende eines Traums

Millionen von Amerikanern sind in dem Bewusstsein aufgewachsen, sie müssten nur mutig träumen, fest glauben und hart arbeiten, damit ihre persönliche Version des amerikanischen Traums sich erfüllt. Dieser gleichermaßen naive wie hartnäckige Glaube nährte sich damals wie heute aus der Überzeugung, zu einem von Gott auserwählten Volk zu gehören: Amerika, das gelobte Land, in das die Geknechteten aus aller Welt kommen, um in Freiheit zu leben.

Doch das einst so mächtige Credo wird für immer mehr Menschen zu einem bloßen Wunschtraum. Umfragen zufolge erwarten die meisten jungen Amerikaner zwar nach wie vor, materiellen Reichtum zu erlangen. Allerdings setzen sie dabei kaum noch auf harte Arbeit, sondern hoffen immer öfter auf Glück, Kapitalanlagen oder Erbschaften. Und mit der Arbeitsethik schwindet auch die Bereitschaft, sich mit freiwilligem Engagement für andere einzusetzen. Die Einkommensschere klafft jedes Jahr weiter auseinander, die Durchschnittslöhne fallen und bereits jeder sechste Bürger der USA gilt heute als arm - Tendenz steigend. Mittlerweile glaubt nur noch knapp die Hälfte der Amerikaner, sie könnten den amerikanischen Traum ausleben...

Über den Autor

Jeremy Rifkin berät die Europäische Kommission sowie Parteien und Politiker. Der Amerikaner ist Leiter der Foundation on Economic Trends in Washington, D. C., und lehrt an der Wharton School in Pennsylvania. Auch in seinen Büchern Das Ende der Arbeit und Access vertrat Rifkin provokante Thesen, die kontroverse Diskussionen in Wissenschaft und Wirtschaft auslösten.


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