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Der Irrsinn der Reformen
Buch

Der Irrsinn der Reformen

Warum mehr Wettbewerb und weniger Staat nicht zu Wohlstand führen

Orell Füssli, 2005 Mehr

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Innovativ
  • Meinungsstark

Rezension

Der „Irr-Sinn“ im Titel kann gut als Anspielung auf die Thesen des deutschen Ökonomen Hans-Werner Sinn verstanden werden, an denen sich die Autoren ebenso genüsslich reiben wie an den als hilflos bürokratisch bloßgestellten Formulierungen des deutschen „Rats der fünf Weisen“. Dass die Ökonomie keine exakte Wissenschaft ist, geben Löpfe und Vontobel freimütig zu - sie wenden diesen Einwand allerdings am liebsten in Richtung ihrer Gegner, vor allem der Neoliberalen. Ökonomisch gerechtfertigt ist die Abschaffung des Sozialstaats keineswegs, argumentieren die Autoren. Diese Ansicht ist durchaus eine Diskussion wert. Die Argumentation ist jedoch nicht immer stringent, sondern oft eine Melange aus Thesen und Zitaten zu Makroökonomie und Politik. Die USA mal als Hort des Neoliberalismus zu bezeichnen und sie dann wiederum als pragmatisch keynesianisch agierendes Modell darzustellen, zeigt die Beliebigkeit in der Argumentation. Erkenntnisgewinn ist gleichwohl vorhanden - nicht nur für die Liberalisierungsverlierer und Arbeitslosen, denen die Autoren von der „Freizeit- und Mußegesellschaft“ vorschwärmen. Allen wirtschaftlich und politisch Interessierten empfiehlt getAbstract.com dieses Buch - eine störende Stimme im Chor der Reformeiferer.

Zusammenfassung

Neoliberale Reformen sind schädlich

Seit Jahren wird in Deutschland und in der Schweiz eine Reform nach der anderen angegangen - und von Jahr zu Jahr geht es den Ländern wirtschaftlich schlechter. Das liegt an dem Irrtum zu glauben, weniger Staat und niedrigere Löhne würden die Wirtschaft beleben. Stattdessen belegen die Beispiele der skandinavischen Länder das Gegenteil, nämlich dass eine hohe Staatstätigkeit, hohe Steuerlasten und hohe Löhne sehr wohl mit starkem Wachstum und mit steigendem Volkswohlstand einhergehen können, ja sie sogar erst ermöglichen.

Freizeit für alle - dank hoher Produktivität

Die permanenten Produktivitätssteigerungen sorgen für steigenden Wohlstand. Aufgabe des Staates ist es u. a., durch Sozialversicherungen das Lebenseinkommen des Einzelnen gegen allzu starke Schwankungen - durch Arbeitslosigkeit oder Krankheit - zu schützen. Außerdem muss der Staat konjunkturelle Ausschläge glätten. Je produktiver und globalisierter eine Wirtschaft ist, umso nötiger ist diese regulierende Staatstätigkeit. Mehr internationaler Wettbewerb erhöht den Zwang zur Produktivitätssteigerung. Diese setzt Arbeitskräfte frei. Das ist ein seit langem beobachtbarer...

Über die Autoren

Philipp Löpfe ist Autor bei der Wirtschaftszeitung Cash. Er hat Anglistik, Ethnologie und Publizistik studiert und einen MBA an der Hochschule St. Gallen erworben. Werner Vontobel arbeitet derzeit als Wirtschaftspublizist beim SonntagsBlick und war vorher für andere Schweizer Zeitungen tätig. Er hat Volkswirtschaft studiert und ist Autor mehrerer wirtschaftspolitischer Bücher.


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