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Der kleine Machiavelli
Buch

Der kleine Machiavelli

Handbuch der Macht für den alltäglichen Gebrauch

Pendo, 2006 Mehr

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ
  • Umsetzbar

Rezension

In der Teppichetage des Topmanagements gelten andere Regeln, als Normalsterbliche es sich vorstellen. Nicht um das Wohl des Unternehmens geht es, sondern ums persönliche Vorwärtskommen, das Vermeiden von karrierehinderlichen Stolperfallen und das Schmieden von Allianzen und Intrigen. Kein Wunder, dass Manager einen so zeitintensiven Job haben – vor lauter Ränkeschmieden kommen sie nicht zum Arbeiten. Mit mildschwarzem Humor überdecken Peter Noll und Hans Rudolf Bachmann in ihrem satirischen Kleinen Machiavelli, für wie schädlich sie das Gebaren im Topmanagement der Unternehmen halten. Es ist vor allem das Staunen über die Absurditäten, das den Tonfall des Fast-schon-Klassikers aus den 1980er Jahren prägt. Und inzwischen sind die Sitten womöglich noch rauer geworden. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die erschreckende Wahrheiten am liebsten schmunzelnd goutieren.

Zusammenfassung

Die Machiavellisten von heute

Der Wirtschaft und den Unternehmen geht es gut, solange es den Managern gut geht. Ihr gesamtes Können setzen sie daran, zum Gedeihen ihres Arbeitgebers, ihrer Firma beizutragen. So edel ist die Wirtschaftswelt – bis auf einen kleinen Ausnahmefall: wenn nämlich die Interessen der Manager nicht ganz übereinstimmen mit den Interessen ihrer Arbeitgeber. Dann stehen die Manager vor einer schweren Entscheidung, und die Lösung lautet: Das Hemd ist näher als die Hose. Das ist nicht einmal böser Wille, sondern schierer Selbstschutz.

Wer es an die Spitze, also in den Vorstand eines Unternehmens geschafft hat, hat seinen 50. Geburtstag meist schon hinter sich und kann das Ausscheiden aus dem Arbeitsleben, so rund um den 60. Geburtstag, bereits entspannt anfixieren. Und nichts schadet solch einem entspannten Blick mehr als Ärger oder eine Krise des eigenen Unternehmens.

Manager können daher gar nicht anders, als Krisen „kleinzureden“. Nicht weil sie das Ausmaß nicht erkennen, sondern weil es für sie nichts zu gewinnen gibt. Ein gutes Beispiel liefert der US-Automobilkonzern Chrysler nach der Ölkrise in den 1970ern: Natürlich wussten alle, das...

Über die Autoren

Peter Noll (1926–1982) war einer der angesehensten Schweizer Juristen und Professor für Strafrecht an der Universität Zürich. Noll war Mitverfasser des Alternativ-Entwurfs für ein deutsches Strafgesetzbuch. Von ihm stammt auch das Buch Diktate über Sterben und Tod (zusammen mit Max Frisch). Hans Rudolf Bachmann (1930–1989) war Dozent für Marketing und Kommunikation an verschiedenen Wirtschaftshochschulen Europas. Er spezialisierte sich auf Probleme der Führung von Großkonzernen.


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