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Der Metzger, der kein Fleisch mehr isst …

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Der Metzger, der kein Fleisch mehr isst …

Oekom,

15 Minuten Lesezeit
10 Take-aways
Audio & Text

Was ist drin?

Die Geschichte eines Metzgers, dem das Schwein nicht wurst ist.


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Visionär
  • Unterhaltsam
  • Inspirierend

Rezension

„Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ – diesen Satz von Theodor W. Adorno hat sich Großmetzger Karl Ludwig Schweisfurth zu Herzen genommen: Er sattelte auf dem Höhepunkt seines Erfolgs um und wurde Biolandwirt. Wer seiner Einladung „auf den holzbeinigen Lehrstuhl in Herrmannsdorf“, der selbst geschaffenen Öko-Oase südöstlich von München, folgt, wird schnell von Schweisfurth fasziniert sein: von den persönlichen Wendungen des Menschen und Unternehmers und von seiner Suche nach einer Wirtschaftsform, mit der man der Natur und der Kreatur Nutztier mehr Achtsamkeit und Respekt entgegenbringen kann. Da Schweisfurth weiß, dass er die Welt nicht retten kann, aber gleichzeitig nicht den Kopf in den Sand stecken mag, kommt sein Lebensbericht nicht besserwisserisch oder ideologisch daher, sondern unterhaltsam und nachvollziehbar – vom beruflichen Auf- und Ausstieg in seinem Fleischwarenunternehmen Herta über die vielen Begegnungen mit anderen Pionieren der Nachhaltigkeit bis hin zur Vorzeigeschlachtung des schwäbisch-hällischen Schweins. getAbstract empfiehlt das nachdenklich machende Buch allen Umwelt- und Politikinteressierten, vor allem weil der Autor etwas besonders deutlich macht: Wir haben Alternativen, aber wir müssen für sie kämpfen.

Zusammenfassung

Wie alles begann

Die Geschichte beginnt mit einem Misserfolg: Kurz vor Weihnachten 1897 eröffnet Metzgermeister Ludwig Schweisfurth – der Großvater des Autors – zusammen mit seiner jungen Frau Minna in Herten im Ruhrgebiet ein Feinkostgeschäft. Knapp einen Monat später muss der Laden schon wieder schließen. Die Hertener Bauern und Bürger, aber auch eingewanderte Bergarbeiter aus Polen und Tschechien, lassen Pasteten, Schinken und andere Feinkost links liegen. Begehrt ist eher ein gutes Stück Speck, als kräftigende Mahlzeit für die harte Arbeit unter Tage.

Vom Geld, das noch übrig ist, kaufen die Schweisfurths einen Leiterwagen. Er wird von einem Bernhardiner gezogen. So ausgerüstet beliefern die Schweisfurths die Frauen der Kumpels nun direkt. Außerdem holen sie in den Polensiedlungen frühmorgens die gemästeten Schweine ab, um sie kurz darauf als Würste und Koteletts zurückzubringen. Die Qualität ihrer Waren spricht sich herum, und rasch wird die Familie wohlhabend. Nach gut zehn Jahren Arbeit steigt dem Unternehmensgründer der Erfolg zu Kopf, er verpachtet den Betrieb und beschließt, in der Großstadt Essen ein sorgloses Leben im Wohlstand zu führen. Seiner Frau missfällt...

Über den Autor

Karl Ludwig Schweisfurth war Eigentümer des Fleischkonzerns Herta. Nach dessen Verkauf gründete er die Herrmannsdorfer Landwerkstätten, in denen Lebensmittel nach ökologischen und tierfreundlichen Prinzipien hergestellt werden.


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