Eine Notification hier, eine neue E-Mail da, und dann muss man auch noch ständig diese Pop-ups wegklicken. Dass das Gift für unsere Konzentrationsfähigkeit ist, merken wir mittlerweile immer deutlicher. In dieser Folge von ... ach was!? unterhalten sich Hans-Werner Klein und Thomas Wirth über die neurologischen Hintergründe dieses Phänomens. Welche Zellen tragen dazu bei, dass wir ständig abgelenkt sind? Und wie können wir dieser ständigen Zerreißprobe standhalten?
Im Hippocampus gibt es spezielle Zellen, die als Neuheitsdetektoren funktionieren.
Woran liegt es, dass wir uns so schlecht konzentrieren können? Ein Teil der Antwort ist bereits seit den 60er-Jahren bekannt. Damals untersuchte der sowjetische Hirnforscher Evgeny Sokolov den Hippocampus. Diese Gehirnregion kann durch alle Sinne aktiviert werden.
Sokolov nutzte die Methode der „Einzelneuronenableitung“. Dazu implantierte er Versuchstieren winzige Sonden in einzelne Nervenzellen, um ihre Aktivität zu messen. Im Hippocampus fand er Zellen, die immer dann feuerten, wenn ein Eindruck neu war – zum Beispiel bei einem überraschenden Ton oder einem unbekannten Geruch. Sokolov hatte quasi sensible Neuheitsdetektoren gefunden.
Die Neuheitsdetektoren lösen einen Orientierungsreflex aus: Was ist jetzt zu tun?
Die Neuheitsdetektoren im Hippocampus registrieren alles, was sich verändert. Sobald sie aktiv werden, lösen sie den sogenannten Orientierungsreflex aus. Er bewirkt, dass:
- wir dank einer Adrenalinausschüttung wacher und aufmerksamer werden...
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