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Der Preis des Profits
Buch

Der Preis des Profits

Wir müssen den Kapitalismus vor sich selbst retten!

Siedler, 2020 Mehr


Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Analytisch
  • Meinungsstark

Rezension

Nobelpreisträger Stiglitz gibt einen Überblick über die wirtschaftliche und politische Entwicklung in den USA seit den 1980er-Jahren. Angesichts zahlreicher Fehlentwicklungen plädiert er für ein beherztes Eingreifen des Staates. Interessant wird das Buch besonders dort, wo der Autor auf sein eigenes Forschungsfeld zurückgreift: die Institutionenökonomik, die sich etwa mit der Regulierung von Märkten beschäftigt. Auch wenn einige Redundanzen den Lesefluss stören, ist das Buch allen zu empfehlen, die wissen wollen, wie der Kapitalismus und mit ihm die US-Demokratie reformiert werden kann.

Zusammenfassung

Die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik, wie sie in den USA seit Reagan vorherrscht, hat der Wirtschaft geschadet und die Ungleichheit verschärft.

Die Regierung von Ronald Reagan schuf vor etwa 40 Jahren eine neue Wirtschaftsordnung in den USA. Offiziell ging es darum, Marktkräfte freizusetzen, um die Wirtschaft zurück auf einen Wachstumspfad zu führen. Tatsächlich wurden aber die Märkte reguliert, allerdings so, dass sie den Interessen der Reichen dienten. Ressourcen dienten nicht der Schaffung tatsächlichen Wohlstands, sondern der Ausbeutung – etwa dadurch, dass viele der klügsten Köpfe in der Finanzbranche anheuerten. Seitdem bestimmen niedrige Wachstumsraten das Bild, stagnierende Einkommen und extreme Ungleichheit.

Besonders die Einkommensungleichheit führte dazu, dass auch die Chancenungleichheit wuchs. Die US-Wirtschaft verschwendet damit ihr kostbarstes Gut: die Talente ihrer jungen Menschen. Unter anderem deswegen geriet das kapitalistische System in die Krise und beendete die Erfolgsgeschichte der letzten 200 Jahre. Denn Bildung und Wissensproduktion sind die wichtigsten Voraussetzungen für Wirtschaftswachstum.

Seit Reagan verfolgen die USA ...

Über den Autor

Joseph Stiglitz ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Columbia University in New York und Autor zahlreicher Bücher. Er war Wirtschaftsberater der Clinton-Regierung und Chefvolkswirt der Weltbank. 2001 erhielt er den Nobelpreis für Wirtschaft.


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