Der Sektor
Warum die globale Finanzwirtschaft uns zerstört
Rezension
Das Buch ist ein Parforceritt durch die Geschichte unseres Geldsystems: Von den Anfängen im Zweistromland der Bronzezeit über die Reformen, mit denen die klassischen Ökonomen die Marktwirtschaft aus den Fängen der feudalen Schuldherrschaft befreien wollten, bis zu deren Niedergang seit den 1980er-Jahren, als neoliberale Ökonomik und Finanzsektor mehr und mehr politischen Einfluss gewannen. Mittlerweile schicken sie sich an, die Welt einer Finanzoligarchie zu unterwerfen. Der Clou der Argumentation des Occupy-Vordenkers Hudson ist, dass er vormals „sozialistisch“ genannte Maßnahmen fordert, um die freie Marktwirtschaft vor ihrer Zerstörung durch diese Finanzoligarchie zu bewahren. Denn das 1 Prozent der Reichsten bereichert sich nicht nur schamlos und ohne selbst produktiv zu sein auf Kosten der anderen 99 Prozent, sondern bedroht auch den produktiven Teil der Wirtschaft und letztendlich die Demokratie. So weit, so wichtig und provokant. Leider aber ist das Buch alles andere als ein Lesegenuss. Es ist mühsam, sich einen Weg durch einen konfusen Diskurs und redundante, teils auch widersprüchliche Argumentationen zu bahnen. Mit dieser Einschränkung empfiehlt getAbstract das Buch allen, die sich für polit-ökonomische Positionen jenseits des Mainstreams interessieren.
Zusammenfassung
Über den Autor
Michael Hudson ist Professor für Wirtschaftswissenschaften an der University of Missouri in Kansas City und forscht zur Geschichte und Theorie des Finanzsektors. Er arbeitet zudem als Finanzanalyst und Berater an der Wall Street und ist einer der Köpfe der Occupy-Bewegung.
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