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Der Sturm
Buch

Der Sturm

London, 1623
Diese Ausgabe: dtv, 2008 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Tragikomödie
  • Elisabethanische Ära

Worum es geht

Ein Spiel um Magie und Rache

Das Drama Der Sturm gehört zu Shakespeares komplexesten Stücken, obwohl es, oberflächlich betrachtet, sehr einfach gestrickt ist: Ein entmachteter Herzog beschwört mithilfe seines magischen Dieners einen Sturm herauf, um seine Feinde auf seine Insel zu locken und sich grausam an ihnen zu rächen – und um seine Tochter mit dem Prinzen zu verkuppeln. Der Plan ist klar, die Ausführung zauberhaft: Mit vielen magischen Tricks entfesselt Prospero, der von Interpreten gern als Alter Ego Shakespeares betrachtet wird, ein Illusionsspiel sondergleichen und entgeht dabei souverän den Attacken versoffener Schiffbrüchiger und fischschuppiger Ungeheuer. Zu Shakespeares Zeit bot sich das Bild der einsamen Insel geradezu als Projektionsfläche für Ängste an: Man grauste sich vor den fremden Völkern, von denen die Seefahrer berichteten. Obwohl uns dieses Gefühl mit der immer weitergehenden Erschließung der Welt abhandengekommen ist, gehört Der Sturm auch für heutige Leser zu Shakespeares faszinierendsten Werken.

Zusammenfassung

Prosperos Zaubermacht

Ein Schiff auf hoher See. Blitze zucken. Donner grollt. Ein gewaltiger Sturm wühlt das Meer auf. Der Kapitän und der Bootsmann mobilisieren die Besatzung, die alle Hände voll zu tun hat und versucht, das Schiff vor dem Sinken zu bewahren. Mitten in diesem Chaos betreten die Passagiere das Deck: Es sind Alonso, der König von Neapel, sein Bruder Sebastian, Alonsos Sohn Ferdinand, Antonio, der Herzog von Mailand, und Gonzalo, ein weiser Ratsherr. Der Bootsmann schickt die edlen Herren unter Deck, wo sie betend das Ende erwarten.

Szenenwechsel: Auf einer Insel beobachten Prospero und seine Tochter Miranda das Schauspiel auf See. Miranda ist besorgt, den Seefahrern könnte etwas zustoßen. Prospero, der offenbar für die Entfesslung des Sturms verantwortlich ist, versichert ihr jedoch, dass niemand ums Leben kommen werde. Er hält den gegenwärtigen Zeitpunkt für geeignet, Miranda zu erzählen, wer sie und er wirklich sind. Vor zwölf Jahren war Prospero der Herzog von Mailand und Miranda eine Prinzessin. ...

Über den Autor

William Shakespeare kann ohne Übertreibung als der berühmteste und wichtigste Dramatiker der Weltliteratur bezeichnet werden. Er hat insgesamt 38 Theaterstücke und 154 Sonette verfasst. Shakespeare wird am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon getauft; sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt. Er ist der Sohn des Handschuhmachers und Bürgermeisters John Shakespeare. Seine Mutter Mary Arden entstammt einer wohlhabenden Familie aus dem römisch-katholischen Landadel. 1582 heiratet er die acht Jahre ältere Anne Hathaway, Tochter eines Gutsbesitzers, mit der er drei Kinder zeugt: Susanna sowie die Zwillinge Hamnet und Judith. Um 1590 übersiedelt Shakespeare nach London, wo er sich innerhalb kurzer Zeit als Schauspieler und Bühnenautor einen Namen macht. Ab 1594 ist er Mitglied der Theatertruppe Lord Chamberlain’s Men, den späteren King’s Men, ab 1597 Teilhaber des Globe Theatre, dessen runde Form einem griechischen Amphitheater nachempfunden ist, sowie ab 1608 des Blackfriars Theatre. 1597 erwirbt er ein Anwesen in Stratford und zieht sich vermutlich ab 1613 vom Theaterleben zurück. Er stirbt am 23. April 1616. Über Shakespeares Leben gibt es nur wenige Dokumente, weshalb sich seine Biografie lediglich bruchstückhaft nachzeichnen lässt. Immer wieder sind Vermutungen in die Welt gesetzt worden, wonach sein Werk oder Teile davon in Wahrheit aus anderer Feder stammen. Als Urheber wurden zum Beispiel der Philosoph und Staatsmann Francis Bacon, der Dramatiker Christopher Marlowe oder sogar Königin Elisabeth I. genannt. Einen schlagenden Beweis für solche Hypothesen vermochte allerdings niemand je zu erbringen. Heutige Forscher gehen mehrheitlich davon aus, dass Shakespeare der authentische und einzige Urheber seines literarischen Werkes ist.


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