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Der Übermuslim
Buch

Der Übermuslim

Was junge Menschen zur Radikalisierung treibt

Matthes & Seitz Berlin, 2017 Mehr


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Kontrovers
  • Analytisch
  • Innovativ

Rezension

Der 11. September 2001 und seine Nachwirkungen prägen den Charakter unserer Epoche. Der IS hat Al Kaida als Hauptgegner des Westens abgelöst und der verbreiteten Terrorangst steht ein überforderter Staat mit einem aufgeblähten Überwachungsapparat im Dauernotstandsmodus gegenüber. Doch wer genau sind die Islamisten, was sind ihre Motive und wie schaffen sie es, mitten in Westeuropa (keineswegs nur in der Unterschicht) ihren Nachwuchs zu rekrutieren? Diesen Fragen geht dieser äußerst kenntnisreiche Essay auf den Grund. Fethi Benslama greift auf eine klassische Denkschule der europäischen Moderne zurück, die Psychoanalyse. Analog zu Freuds Über-Ich entwirft er die Denkfigur des Übermuslims als Prototyp des fanatischen Islamisten. Im letzten Drittel zeichnet Benslama die Wirkung des arabischen Frühlings in Tunesien nach und erläutert daran, wie die Überwindung des Islamismus gelingen kann. Besonders für Nichtmuslime sind die Hintergründe und Motive für die Radikalisierung junger Menschen äußerst aufschlussreich, meint getAbstract.

Take-aways

  • Der islamistische Terror und die Reaktionen darauf prägen den Charakter unserer Epoche.
  • Das Gegenstück zum Terror ist ein Staat im permanenten Notstand.
  • Der Islamismus ist eine von Muslimen erfundene antipolitische Utopie.

Über den Autor

Fethi Benslama ist Psychoanalytiker und Professor für Psychoanalyse an der Universität Paris-Diderot. Er gilt als einer der wichtigsten französischsprachigen Forscher zum Islamismus und ist Mitglied der tunesischen Akademie der Wissenschaften sowie Autor zahlreicher Bücher über Psychoanalyse und den Islam.


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